Verdi Streik
Bildrechte: picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Die Gewerkschaft Verdi hat auch an diesem Adventswochenende Beschäftigte im bayerischen Handel zum Streik aufgerufen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bayernweiter Streik im Handel: Viele Zentrallager sind betroffen

Die Gewerkschaft Verdi hat unter dem Motto "Weihnachten steht vor der Tür – wir auch" wieder zu einem bayernweiten Streik im Handel aufgerufen. Insgesamt sollen im Freistaat 80 Betriebe bestreikt werden, vor allem Zentrallager großer Handelsketten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Um den Druck auf die Tarifpartner zu erhöhen, hat die Gewerkschaft Verdi auch an diesem Adventswochenende Beschäftigte im bayerischen Handel zum Streik aufgerufen. Insgesamt sind bayernweit Beschäftigte von mehr als 80 Betrieben aufgerufen, sich zu beteiligen. Ein Streikschwerpunkt sind die Zentrallager der großen Handelsketten. Kunden und Kundinnen werden die Streikauswirkungen wohl erst mit Verzögerungen am Warenangebot ihrer Anbieter und Supermarktketten bemerken.

Aufgerufen zum Streik sind die Beschäftigten aus den Zentrallagern von Edeka in Eching, Gochsheim, Marktredwitz, Sachsen bei Ansbach und Schwabach. Außerdem aus den Lagern von Kaufland in Donnersdorf, den Zentrallagern von Lidl in Anzing und Graben, von Norma in Regenstauf, von Rewe in Buttenheim und Eitting sowie von Stahlgruber in Sulzbach-Rosenberg.

Auch Beschäftigte einzelner Filialen großer Ketten aufgerufen

Daneben sind auch Beschäftigte von Filialen großer Ketten zum Streik aufgerufen. Darunter Edeka Filialen in Dillingen und Wemding, Eurotrade am Flughafen München, H&M Filialen in Augsburg, Donauwörth, München, Nürnberg, Rosenheim und Schweinfurt, Marktkauf in Nürnberg, Massimo Dutti in München, Media Markt in Rosenheim und NK Südfilialen in München. Dazu kommen ausgewählte Rewe und Penny Filialen in München, Saturn in Augsburg und Friedberg, Sport Scheck in München sowie Zara Filialen in Augsburg und München.

Und auch wer bei Ikea in Brunnthal, Eching, Fürth, Gersthofen und Würzburg oder Kaufland Filialen in Bad Kissingen, Lichtenfels und Schweinfurt seinen Advents- oder Weihnachtseinkauf machen möchte, muss mit Einschränkungen rechnen oder steht eventuell vor verschlossenen Türen.

Kritik: Kein ausreichendes Angebot der Tarifpartner

Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Arbeitgeber bislang kein ausreichendes Angebot unterbreitet hätten. Unter anderem fordert Verdi eine Erhöhung der Stundenlöhne um 2,50 Euro. Die Arbeitgeber hätten für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel sowie im Groß- und Außenhandel bislang lediglich Lohnerhöhungen zwischen 4,5 und 5,3 Prozent vorgeschlagen, heißt es. Zum Teil seien die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 Euro ergänzt worden.

Hubert Thiermeyer, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel betont, dass die Handelskonzerne den Menschen gerade im Weihnachtsgeschäft extreme Belastungen zumuten würden, gleichzeitig aber Tarifverhandlungen, "die ihren Namen verdienen" verweigerten.

Tarifverhandlungen stagnieren

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Novemberwoche bundesweit die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel abgesagt. Bisher ist laut Verdi kein neuer Verhandlungstermin benannt. Auch im Groß- und Außenhandel sei nach Abbruch der 8. Tarifverhandlung im November keine neuen Verhandlungstermine vereinbart worden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!