Die umgebaute Halle im BMW-Werk Wackersdorf von oben.
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Wurde einst für die WAA gebaut: Die umgebaute Halle im BMW-Werk Wackersdorf.

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BMW-Batterietestzentrum in Wackersdorf geht in Betrieb

BMW-Batterietestzentrum in Wackersdorf geht in Betrieb

In einer Halle, die in den 1980er-Jahren für abgebrannte Brennstäbe gebaut wurde, prüft BMW ab sofort Hochvoltbatterien und weitere Elektro-Antriebskomponenten für seine künftigen Elektroautos. Der Konzern investiert hundert Millionen in den Umbau.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der erste Abschnitt des neuen Batterietestzentrums im BMW-Werk Wackersdorf in der Oberpfalz ist in Betrieb. Vor rund einem Jahr begann die Planungs- und Bauzeit, wie der Autobauer am Dienstag (19. November) mitteilte.

Tests von Elektro-Antriebskomponenten für BMW-Modelle

In der Halle im Innovationspark Wackersdorf werden rund um die Uhr Hochvoltbatterien und weitere Elektro-Antriebskomponenten für zukünftige BMW-Modelle getestet - in einer sehr frühen Entwicklungsphase, weit vor ihrem Produktionsstart.

Dabei wird die Leistungsfähigkeit beim Laden und Entladen unter verschiedenen Bedingungen gemessen, unter anderem bei Vibrations- und Schocktests. Anwendungsfälle können durchgespielt werden, lange bevor ein neues Fahrzeugmodell auf der Straße fährt. Zum Einsatz kommen sogenannte "Shaker" - von diesen hochkomplexen Prüfanlagen gibt es derzeit laut Unternehmen nur wenige in Europa.

Batteriezellen statt Brennstäbe

Für die Zulassung von Elektrofahrzeugen sind solche Tests zwingend notwendig. Weil die Kapazitäten dafür auf dem freien Markt derzeit aber sehr begrenzt seien, habe man entscheiden, selbst ein Batterietestzentrum zu bauen, so BMW. Der Konzern investiert dafür rund 100 Millionen Euro, vor allem in eine komplexe Prüfstandtechnik und in den Umbau einer geschichtsträchtigen Halle auf dem Wackersdorfer Werksgelände.

Der Autokonzern nutzt für das Testzentrum das Gebäude 80. Es wurde in den 1980er Jahren ursprünglich für die damals geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) für abgebrannte Brennstäbe aus Kernreaktoren gebaut. Die Außenwände sind einen Meter dick. Die Halle auf dem Werksgelände biete unter anderem mit einer konstanten Innentemperatur von 15 Grad Celsius perfekte Testbedingungen, so BMW.

Bau als "Bekenntnis zum Standort"

In den vergangenen Monaten liefen die Rohbauarbeiten für das neue Batterietestzentrum. Unter anderem erhielt das Gebäude eine neue Bodenplatte. Insgesamt wurden für den Ausbau 2.200 Tonnen Baustahl sowie 10.000 Kubikmeter Beton verbaut.

BMW-Standortleiter Christoph Peters sieht den Bau des Batterietestzentrums als "klares Bekenntnis in die Zukunft des Standorts" und als "Unterstützer der Transformation hin zur Elektromobilität".

Anlage wird noch wachsen

Zunächst können hier mehrere hundert Batteriezellen gleichzeitig geprüft werden, später sollen es laut Unternehmen mehrere tausend sein. Bis Ende 2025 soll das Batterietestzentrum auf einer Fläche von über 8.000 Quadratmetern fertig gestellt sein.

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Fertigung in der Autoindustrie.

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