Bosch Rexroth in Schweinfurt
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Bosch Rexroth: 240 Stellen sollen in Unterfranken wegfallen

Bosch Rexroth: 240 Stellen sollen in Unterfranken wegfallen

Bosch Rexroth will in Schweinfurt und Volkach bis 2028 bis zu 240 Arbeitsplätze abbauen. Teile der Produktion sollen ins Ausland verlagert werden. Die IG Metall bezeichnet die Ankündigung als "bitter".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

240 von insgesamt 1.670 Arbeitsplätzen sollen gestrichen werden: Der Maschinenbauer Bosch Rexroth hat an seinen Standorten Schweinfurt und Volkach einen Stellenabbau bis 2028 angekündigt. Betroffen sind Stellen in der Fertigung, Entwicklung und Verwaltung. Bosch Rexroth will Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen anbieten. "Zur konkreten Ausgestaltung beginnen nun die Gespräche mit dem lokalen Betriebsrat", heißt es von Bosch Rexroth. Die Standorte Schweinfurt und Volkach gehören in dem Unternehmen mit Sitz in Lohr am Main organisatorisch zusammen.

  • Zum Artikel: Vor 30 Jahren: Massenentlassungen in Schweinfurter Großindustrie

IG Metall: "Personalabbau ist bitter"

"Der angekündigte Personalabbau ist bitter. Auch wenn niemand gekündigt werden soll, so werden diese Arbeitsplätze aus Schweinfurt verschwinden", sagt Reiner Gehring von der IG Metall Schweinfurt. Für den Betriebsratsvorsitzenden Sebastian Schierling kommt die Ankündigung "völlig überraschend". Denn: Erst vor Kurzem sei eine Wachstumsstrategie ausgerufen worden. "Wir setzen uns jetzt für Investitionen und Produktinnovationen ein, welche dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsplätze für den Standort Schweinfurt und Volkach erhalten bleiben", so Schierling.

Preisdruck durch Konkurrenz aus Asien

Als Gründe für die Entscheidung nennt Bosch Rexroth unter anderem Investitionszurückhaltung und Preisdruck durch asiatische Konkurrenten. Teile der Produktion sollen an kostengünstigere, bestehende Standorte in Rumänien und Mexiko verlagert werden. In Schweinfurt und Volkach sollen Verwaltungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie Prozesse und Strukturen "fokussiert und effizienter" gemacht werden. "Die Fertigung soll höher automatisiert und einzelne Tätigkeitsfelder sollen an externe Unternehmen sowie an eigene Standorte in anderen Ländern abgegeben werden", heißt es in der Pressemitteilung.

Bosch Rexroth plant neues Innovations- und Kundencenter

"Der Bosch Rexroth-Produktbereich Lineartechnik steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen", heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Lineartechnik ist ein Teilgebiet der Antriebstechnik. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, richte Bosch Rexroth sein Geschäft im Bereich Lineartechnik deshalb neu aus und "entwickele" den Hauptstandort Schweinfurt als "Leitwerk" für die Lineartechnik weiter. Geplant seien unter anderem Investitionen in den Neubau eines Innovations- und Kundencenters sowie Kosteneinsparungen durch weitere Automatisierung in der Produktion.

IG Metall macht sich Sorgen um Wirtschaftsstandort

Die IG Metall macht sich derzeit Sorgen um den Wirtschaftsstandort Schweinfurt und will unter dem Motto "SOS Kugellagerstadt" darauf aufmerksam machen. In einer Pressemitteilung warnt die Gewerkschaft vor dem Verlust tausender Arbeitsplätze. Dabei verweist sie auf die Situation bei großen Arbeitgebern wie ZF und SKF. Am ZF-Standort in Schweinfurt befürchtet die IG Metall einen Abbau von mehr als 2.000 Arbeitsplätzen. Das Unternehmen hingegen spricht von Millionen-Investitionen. Und auch bei dem Wälzlagerhersteller SKF in Schweinfurt sollen 300 Stellen abgebaut werden.

Bosch Rexroth setzt auf zusätzliche Produktionssparten

Bosch Rexroth zählt zu den führenden Anbietern von Antriebs- und Steuerungstechnik für Maschinen und Anlagen. Die in Schweinfurt produzierte Lineartechnik ist laut Bosch Rexroth stark auf die Ausrüstung von Werkzeugmaschinen ausgerichtet. Weiteren Erfolg erhofft sich das Unternehmen in den Bereichen Halbleitertechnik, Medizin- und Pharmatechnik sowie Batterien für Elektromobilität und Solartechik.

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