Ein Arbeiter ist auf einer Baustelle beschäftigt.
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Zur Überraschung der Ökonomen ist die Wirtschaftsleistung im vergangenen Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft.

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Deutsche Wirtschaftsleistung sinkt überraschend

Deutsche Wirtschaftsleistung sinkt überraschend

Dass es in der Wirtschaft nicht gut läuft, das war bekannt. Aber dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal schrumpft, das kommt nun doch überraschend. Auslöser dafür war hauptsächlich: Die Unternehmen investieren so wenig – auch in Bayern.

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Auch wenn die Regierung die Wirtschaftsentwicklung immer wieder versucht, schönzureden und von "Dynamisierungspaketen" spricht: Die Realität sieht anders aus. Statt des erhofften Aufschwungs gibt es sogar einen weiteren Abschwung.

Deutsche Wirtschaft mit erneutem Rückschlag

Zur Überraschung der Ökonomen ist die Wirtschaftsleistung im vergangenen Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten ermittelt hat. Volkswirte hatten eigentlich ein Wachstum von 0,1 Prozent erwartet.

Damit muss die Volkswirtschaft nach einem kurzen Zwischenhoch zu Jahresbeginn einen erneuten Rückschlag verkraften. Im ersten Quartal war die Wirtschaft mit einem Bruttoinlandsprodukt-Plus von 0,2 Prozent knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt, nach einem Minus von 0,4 Prozent im Schlussquartal 2023.

Bayerische Unternehmen wollen noch weniger investieren

Dass die Wirtschaft weiter in der Krise steckt, darauf hatten zuletzt verschiedene Indikatoren hingedeutet. So hat sich die Lage in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie in den vergangenen Monaten verschlimmert. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hatten die Unternehmen davon berichtet, noch weniger investieren zu wollen. Das lag nicht nur an der insgesamt schwachen Weltwirtschaft.

Zwei Drittel der befragten Metall- und Elektrofirmen gaben an, dass sich die Standortfaktoren im Verlauf der letzten 24 Monate verschlechtert haben. Verantwortlich für die Verschlechterung seien vor allem die Arbeitskosten, die Energiekosten sowie die hohe und weiter steigende Bürokratie.

Deutschland abgeschlagen im internationalen Vergleich

Deutschland hinkt den anderen großen Euro-Staaten konjunkturell hinterher. Zum Vergleich: Frankreich schaffte im Frühjahr ein Plus von 0,3 Prozent, Spanien sogar von 0,8 Prozent.

"Der unerwartete Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal zeigt wieder einmal, dass von einem nennenswerten Aufschwung in Deutschland keine Rede sein kann", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Die abebbende Belastung durch die zurückliegenden Zins- und Energiepreiserhöhungen schlagen sich aus seiner Sicht bisher kaum in einer konjunkturellen Erholung nieder.

„Tiefflug hält an“ - Wachstumsprognosen wohl nicht zu halten

Auch die Aussichten für einen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte haben sich zuletzt eingetrübt. So sank der Ifo-Geschäftsklimaindex im Juli bereits den dritten Monat in Folge, was Experten als negatives Konjunktursignal werten: "Geht es nach den Stimmungsindikatoren, hält der Tiefflug der Wirtschaft an", sagte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung sei noch nicht in trockenen Tüchern. Sie wirke allenfalls ab Mitte 2025: "Damit stehen die Signale weiter auf Wachstumsmisere."

Das Wachstum der Wirtschaftsleistung könnte daher hinter den Erwartungen der Bundesbank aus dem Juni zurückbleiben. Damals hatten die Währungshüter für das laufende Gesamtjahr ein Wachstum um 0,3 Prozent erwartet. Erst 2025 dürften sich der Bundesbank zufolge die Perspektiven aufhellen. Dann erwartet sie ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 1,1 Prozent.

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