Der ehemalige CEO des Aschheimer Zahlungsdienstleisters betritt den Verhandlungssaal auf dem Gelände der JVA Stadelheim.
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Der Wirecard-Prozess gegen Ex-Firmenchef geht heute nach kurzer Weihnachts-Pause wetier.

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Fortsetzung Wirecard-Prozess - auch 2024 kein Urteil?

Fortsetzung Wirecard-Prozess - auch 2024 kein Urteil?

Das Münchener Landgericht setzt heute den Wirecard-Prozess gegen Ex-CEO Markus Braun und zwei weitere Angeklagte fort. Ihnen wird unter anderem bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. Auch 2024 will die Kammer noch mehrere Zeuginnen und Zeugen vernehmen.

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Nach kurzer Weihnachts- und Neujahrspause geht der Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun heute weiter. Schon jetzt ist klar: Braun und die weiteren Angeklagten, Oliver Bellenhaus und Ex-Chefbuchhalter Stephan von Erffa, werden auch 2024 viele Stunden im unterirdischen Verhandlungssaal auf dem Gelände der JVA Stadelheim verbringen.

Verhandlungstage bis Weihnachten 2024 stehen fest

Das Landgericht München I hat bis Ende des Jahres 87 Verhandlungstage festgesetzt. Begonnen hatte der Wirecard-Prozess Anfang Dezember 2022, und ob bzw. wann in diesem Jahr ein Urteil fällt, ist offen. Gerichtssprecher Laurent Lafleur hatte unmittelbar vor der Pause Ende Dezember in einem Interview mit dem BR gesagt: "Das Verfahren befindet sich genau in dem Zeitplan, den sich die Kammer vorgenommen hat. Zu relevanten Verzögerungen ist es in dem Jahr nicht gekommen." Und das, obwohl wichtige Zeugen aus dem Ausland nicht den Weg nach München auf sich genommen haben.

Auch heute und an den kommenden Verhandlungstagen ist die Vernehmung weiterer Zeuginnen und Zeugen vorgesehen. Als erste Zeugin nach der Verhandlungspause ist die frühere Leiterin der Rechtsabteilung der zum Aschheimer Zahlungsdienstleister gehörenden Wirecard Bank vorgesehen.

Wirecard-Auslandsgeschäft mit Drittpartnern – echt oder nur Fake?

Nach wie vor dominiert eine zentrale Frage den Prozess: Hat es das Wirecard-Auslandsgeschäft mit den sogenannten "Drittpartnern" gegeben? Staatsanwaltschaft und Insolvenzverwalter sagen nach wie vor: Nein, dieses Geschäft war frei erfunden, um den Konzern in der Öffentlichkeit als höchst profitabel darstellen zu können. Die Verteidigung von Markus Braun betont im Gegensatz dazu seit Prozessbeginn: Wirecard zustehende Einnahmen aus realem Business seien veruntreut worden – von einer Bande rund um den früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek und den Ex-Statthalter von Wirecard in Dubai, Oliver Bellenhaus.

Bellenhaus und Braun sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Allerdings hat Bellenhaus-Anwalt Florian Eder angekündigt, für seinen Mandanten in diesem Monat einen Antrag auf Haftentlassung zu stellen. Braun-Verteidiger Alfred Dierlamm hatte mit entsprechenden Anträgen bisher keinen Erfolg.

Marsalek-Brief – Grünes Licht für Verlesung

Der seit mehr als drei Jahren untergetauchte Marsalek hat nach Angaben des Gerichts über seinen Anwalt Frank Eckstein kurz vor Weihnachten die Erlaubnis erteilt, dass ein von ihm vor wenigen Monaten an die Kammer gerichtetes Schreiben in der Verhandlung verlesen werden darf. Ob und wann das passiert, steht noch nicht fest. Marsalek hatte in dem achtseitigen Schreiben unter anderem der Anklage der Staatsanwaltschaft in wesentlichen Punkten widersprochen.

Der frühere DAX-Konzern war im Juni 2020 kollabiert, nachdem 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar waren, die ein Treuhänder auf philippinischen Bankkonten für Wirecard verwahren sollte. Der Zusammenbruch gilt als einer der größten Wirtschafts-Skandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Nach Markus Braun wird sich deswegen womöglich auch ein anderes Ex-Vorstandsmitglied vor Gericht verantworten müssen. Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft München I mitgeteilt, dass sie auch gegen Ex-Finanzvorstand Burkhard Ley Anklage erhoben hat – unter anderem wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betrugs und der Untreue.

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