Das Wirecard-Logo ist am damaligen Hauptsitz des ehemaligen Zahlungsdienstleisters zu sehen.
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Eine weitere Anklage im Wirecard-Prozess: Der frühere Finanzvorstand Burkard Ley muss sich vor Gericht verantworten.

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Wirecard: Staatsanwaltschaft erhebt weitere Anklage

Die Staatsanwaltschaft München I hat eine weitere Anklage im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Wirecard-Konzerns erhoben. Die Behörde wirft dem früheren Finanzvorstand Burkhard Ley unter anderem bandenmäßigen Betrug und Untreue vor.

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Von 2006 bis 2017 gehörte Burkhard Ley dem Wirecard-Vorstand an, war dort zuständig für den Bereich Finanzen. Danach arbeitete er für den Aschheimer Zahlungsdienstleister als Berater weiter und pflegte zur Führung einen engen Kontakt.

Vortäuschung von Drittpartner-Geschäft im Ausland

In der gestern erhobenen und heute von der Behörde bekannt gemachten Anklage wirft die Staatsanwaltschaft Ley vor, gemeinsam mit dem früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun, dem Ex-Chefbuchhalter von Erffa und dem ehemaligen Wirecard-Statthalter in Dubai, Oliver Bellenhaus sowie dem flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek, die Wirecard-Umsätze und -Erlöse falsch dargestellt zu haben – "durch Vortäuschung" des so genannten Drittpartner-Geschäfts im Ausland, so die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung.

Konkret geht es der Staatsanwaltschaft zufolge um die Bilanzen für die Geschäftsjahre 2015 und 2016. Ley hatte nach dem Wirecard-Zusammenbruch im Juni 2020 kurzzeitig in Untersuchungshaft gesessen. Über seinen Anwalt ließ er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestreiten. Über den Start des Prozesses gegen Ley muss die zuständige 12. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I entscheiden. Wegen der gleichen Vorwürfe läuft seit einem Jahr der Prozess gegen Braun, von Erffa und Bellenhaus. Mit einem Urteil ist hier frühestens Mitte oder Ende 2024 zu rechnen.

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