Kunstvoll belegte Pizzen
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Hoteliers und Gastronomen strömen nach Nürnberg zur Fachmesse HOGA.

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Gastro-Messe HOGA in Nürnberg: KI, Trends und Innovationen

Gastro-Messe HOGA in Nürnberg: KI, Trends und Innovationen

Wie kann Künstliche Intelligenz der Gastronomie helfen und mit welchen Herausforderungen sieht sich die Branche in den kommenden Jahren konfrontiert? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich Hoteliers und Gastwirte auf der HOGA in Nürnberg.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

In Nürnberg ist am Sonntag die HOGA gestartet, eine Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie mit mehr als 500 Ausstellern auf rund 30.000 Quadratmetern. Ein Ort, wo sich Gastronomen austauschen können und Inspiration suchen. Hoteliers und Restaurantbetreiber tummeln sich drei Tage lang in den Messehallen, auf der Suche nach neuen Trends.

Mit der VR-Brille an der Fleischtheke

Das Angebot ist breit gefächert, vom Konvektomaten über nachhaltige Strohhalme bis zum Luxus Whirlpool ist alles dabei. Bier, Wein, Schokolade und Pizza. Genießer kommen auf der HOGA auf ihre Kosten. Doch geht es nicht nur ums Schlemmen, es wird auch fleißig Werbung gemacht. Ein Stand, der viele Menschen anzieht, gehört dem Verband "Metzgereihandwerk Bayern". Dort können Besucher mittels Virtual-Reality-Technologie in die Welt von Metzgern und Wurstwarenfachverkäufern eintauchen.

Mit einer VR-Brille und zwei Controllern ausgestattet, versucht beispielsweise Messebesucher Siegfried in einer virtuellen Metzgerei, gleichzeitig Wurst zu schneiden, Hackfleisch zu wiegen und weitere Wünsche der ungeduldigen Kundschaft zu erfüllen. Auf einem Monitor lässt sich mitverfolgen, wie sich der Hobby-Metzger an der Fleischtheke schlägt.

Lars Bubnick, Geschäftsführer beim Fleischerverband Bayern, sagte BR24: "Metzgerhandwerk ist hochtechnologisch, man muss schon fast computeraffin sein. Das läuft alles nur noch über Computersteuerung, wenn ich produzieren möchte. Und so haben wir hier die Verbindung dieser ganz modernen VR-Technik mit unserer Produktion geschaffen und das funktioniert super." Auf Ausbildungsmessen habe man beim jungen Publikum mit der VR-Simulation bereits durchaus punkten können.

Kongress beschäftigt sich mit Aufgaben der kommenden Jahre

Ein großer Programmpunkt der diesjährigen HOGA ist der Kongress "Zukunft Gastronomie", bei dem sich mehr als 40 Rednerinnen und Redner Zukunftsthemen und Herausforderungen der Branche widmen. Organisator Patrick Timmer sagte im Gespräch mit BR24, Technik werde Gastronomen in Zukunft viel Arbeit abnehmen, etwa beim Erstellen von Speisekarten oder wie jetzt schon durch Online-Reservierungen. Damit bleibe mehr Zeit, sich den Gästen zu widmen.

Auch Künstliche Intelligenz spiele eine wichtige Rolle: "Alles, was Allergien betrifft, Unverträglichkeiten, Ähnliches, da kann eine KI innerhalb von Sekunden neue Rezepturen vorschlagen." Diese könnten Köche dann direkt umsetzen. Auch ließen sich mithilfe von KI Einkäufe besser planen, wodurch Restaurants weniger Lebensmittel wegwerfen müssten. In Sachen Energieversorgung sei die KI "ein wahrer Goldesel", mit dessen Hilfe sich viel Geld sparen ließe, so Timmer.

Golden Leafs: Microgreens mithilfe intelligenter Technologie

Kostengünstig zu produzieren, versucht auch das Nürnberger Start-up Golden Leafs. Das junge Unternehmen züchtet mit Microgreens ein wahres Superfood. Bei Microgreens handelt es sich um junge, essbare Gemüse- und Kräuterpflanzen wie roter Rettich oder Amaranth, die in Restaurants gern als Garnitur auf den Teller kommen.

Gründer Daniel Mannetstätter und sein Team setzen bei der Produktion auf Technologie. "Wir haben eine eigene Cloud, in der wir die letzten sechs, sieben Monate jeden Parameter von jeder Sorte immer penibel ausgetestet und dokumentiert haben. Daraus haben wir Automatisierungen gebaut, die auf unseren Steuerungen, die in den Regalen verbaut sind, ablaufen. Das heißt, wir haben für jede Sorte verschiedene Bewässerungszyklen, verschiedene Nährstoffkonzentrationen, Belichtungszeiten, Belüftungen und so weiter."

Koch Lucki Maurer: Fortschritt ja, KI nein

Innovationen wie diese sind es, die das Fachpublikum auf die HOGA bringen, darunter auch den erfolgreichen niederbayerischen Koch und Gastronom Lucki Maurer, auch wenn der nicht viel von KI hält. "Ich bin überhaupt kein Freund von der KI, weil ich es nicht kapiere. Ich bin ein analoger Mensch, ich kauf mir Schallplatten, ich mag mit dem allen nicht viel zu tun haben, ich mag noch Bücher und ich kauf mir auch noch Bücher."

Dennoch sei es wichtig, am Zahn der Zeit zu bleiben, sagt Maurer: "Natürlich sind neue Technologien wichtig, drum bin ich hier auf der Messe, weil ich schau natürlich schon links und rechts. Das, was ich 1996 gelernt habe in der Berufsschule, dieses Wissen wird natürlich noch angewandt, aber man muss immer schauen, was passiert links und rechts vom Weg."

Auf der HOGA gibt es dafür noch bis Dienstag Gelegenheit. Dann endet die dreitägige Messe.

Zum Nachhören: In Nürnberg ist am Sonntag die HOGA gestartet

In Nürnberg ist am Sonntag die HOGA gestartet, eine Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie mit mehr als 500 Ausstellern auf rund 30.000 Quadratmetern.
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In Nürnberg ist am Sonntag die HOGA gestartet, eine Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie mit mehr als 500 Ausstellern.

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