Es ist eine der größten Einzelinvestitionen im Raum Nürnberg seit Jahren: das neue Logistik-Zentrum der Münchner Hoffmann Group in Franken. Mehr als 200 Millionen Euro ließ sich der Werkzeughersteller den Neubau kosten. Die "LogisticCity" im Nürnberger Südosten erstreckt sich auf mehr als 22 Hektar. Viel Geld floss in die Automation, aber auch in die rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Werkzeuge für die Industrie
Logistik, das sind hier in den nagelneuen Hallen 14 Kilometer Förderbänder, Lagerflächen, Kisten, Kartons. Bis zu 40.000 Pakete am Tag werden von hier aus in die ganze Welt versendet. Sie gehen an Mittelständler, die Stahl, Alu und andere Metalle als Zulieferer zu Bauteilen für die Industrie verarbeiten – Bohrer, Fräsen und Zerspanungswerkzeuge. Schraubenzieher und Werkzeugkästen werden beispielsweise an Wartungsbetriebe der Lufthansa versandt, die damit ihre Jets technisch up to date hält.
08/15-Hallen waren untauglich
Chef-Logistiker ist Alexander Eckert, der die Betriebsverlagerung und -erweiterung aus dem Westen Nürnbergs verantwortet: "Wir haben gewisse Anforderungen, wo eben 08/15-Hallen, die es in Nürnberg auch gegeben hätte, nicht ausreichend sind." Man habe eine hochautomatisierte Anlage, die an das Gebäude große Anforderungen stellt. "Deswegen haben wir auf der grünen Wiese von innen heraus eine Intra-Logistik geplant, um dann eine Hülle drumrum zu bauen." Deswegen blieb nichts anderes übrig, als einen neuen Standort aus dem Boden zu stampfen, so Logistik-Experte Eckert.
Auf Expansion ausgelegt
Dieses Logistik-Lager hat vor allem eines: Platz. Derzeit arbeiten hier 700 Menschen – sie sind vor allem mit dem Konfektionieren der einzelnen Bestellungen für die 135.000 Kunden weltweit beschäftigt, die von hier aus beliefert werden. Und die sogenannte Logistic City ist auf Expansion ausgelegt: Bis zu 900 Beschäftigte können hier arbeiten, wenn der Platz vollständig genutzt wird. Danny Straube, Schichtleiter beim Wareneingang, ist zufrieden mit den Arbeitsbedingungen im Lager. "Wir haben Heber, die die Ware hochheben können, damit wir rückengerecht heben können", sagt Straube. "Wir müssen nicht aus dem Rücken heraus heben, sondern wir können uns einfach mal drehen. Dann passt das."
Kampf um die besten Köpfe
Bei aller Technik und ergonomisch optimierter Arbeitsplätze: Logistik-Chef Alexander Eckert muss sich Gedanken darüber machen, wie er Fachkräfte gewinnen kann. Eckert verweist auf soziale Leistungen, und: "Wir haben hier eine sehr hochwertige Betriebskantine, wo wir unsere Mitarbeiter auch kostenlos verpflegen. Aber darüber hinaus bieten wir weitere attraktive Anreize – betriebliche Altersversorgung, um einen zu nennen." Beim Kampf um die besten Köpfe ist der Neubau der Logistik-Halle der zentrale Pfeiler für das Werkzeug-Unternehmen, mit Zukunftspotential.
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