Farbinfrarotbild des Ätna auf dem ein roter Lavastrom deutlich zu sehen ist sowie aufsteigende Wolken
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Auf einem Farbinfrarotbild ist die Lava, die beim Ausbruch des Ätna ausströmt, deutlich zu erkennen

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Alarmstufe Rot: Vulkane Stromboli und Ätna spucken Lava

Seit Tagen rumort es im Süden Italiens: Der Vulkan Stromboli und der Ätna auf Sizilien sind ausgebrochen. Beide haben Lava, Asche und Gesteinsbrocken in die Luft geschleudert. Die Behörden sind alarmiert und warnen Einheimische und Touristen.

Auf der italienischen Vulkaninsel Stromboli im Mittelmeer gilt die höchste Alarmstufe Rot. Grund dafür ist ein Ausbruch des gleichnamigen Vulkans. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, die Lage im Blick zu behalten und die Anweisungen des Zivilschutzes genau zu befolgen.

Zuvor hatte das italienische nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (IGNV) einen plötzlichen Anstieg der seismischen Aktivitäten festgestellt. Auf Videos der Forscher auf der Online-Plattform X sind Lavaströme zu sehen, die sich den Weg über mehrere Hundert Meter steil nach unten bis ins Meer bahnen. Aschewolken steigen am Stromboli in den Himmel.

Auch Europas größter Vulkan ist besonders aktiv

Der mehr als 920 Meter hohe Stromboli gehört zu den besonders aktiven Vulkanen in Europa. Ein weiterer liegt in unmittelbarer Nähe: der Ätna auf Sizilien, Europas größter aktiver Vulkan mit mehr als 3.300 Metern.

Und wie in der Vergangenheit schon öfter, begann auch er jetzt fast zeitgleich mit dem Stromboli zu rumoren. "Jetzt ist der Ätna an der Reihe!", schrieben die INGV-Wissenschaftler auf X und teilten anschließend ein Video einer Lavafontäne auf dem Vulkan.

Am Ätna gilt Alarmstufe Gelb

Auch am Ätna hatten sich die seismische Aktivitäten zuletzt verstärkt. Italiens Katastrophenschutz erhöhte die Alarmstufe daher von Grün auf Gelb. Das bedeutet, dass sich Touristen nur noch bis 400 Meter dem Vulkan nähern dürfen. Auf mehrere nahegelegene Ortschaften ging ein Ascheregen nieder - etwa auf die Stadt Catania. Der dortige Flughafen verhängte für mehrere Stunden ein Start- und Landeverbot. Die Aschepartikel hatten sowohl die Flugzeuge als auch die Start- und Landebahn bedeckt.

In den vergangenen Jahrhunderten kam es am Ätna immer wieder zu spektakulären Ausbrüchen. Im Jahr 1669, bei der mutmaßlich schlimmsten Katastrophe, kamen dort nach historischen Überlieferungen mehr als 20.000 Menschen ums Leben. Seinerzeit wurde etwa ein Dutzend Ortschaften zerstört.

Stromboli ist bei Touristen beliebt

Auf Stromboli hingegen - einer Insel, die zur Gruppe der Liparischen Inseln gehört - leben regelmäßig nur wenige Hundert Menschen. Viele Touristen fahren allerdings vom Festland oder von Sizilien übers Meer dorthin, um den Vulkan zu besteigen.

Der Vulkan ist auch durch Literatur und Film bekannt: In Jules Vernes Abenteuerroman "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" aus dem 19. Jahrhundert werden die Helden des Buchs am Ende durch den Krater des Stromboli wieder zurück nach oben katapultiert. Der italienische Regisseur Roberto Rosselini drehte dort kurz nach dem Zweiten Weltkrieg den Film "Stromboli" mit seiner späteren Ehefrau Ingrid Bergman in der Hauptrolle.

Mit Informationen von dpa.

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