Bereits am gestrigen Donnerstag hatte die Gewerkschaft Verdi die Post-Mitarbeitenden zum Streik aufgerufen. Ob die Arbeitsniederlegung nach einem Tag enden werde, das wurde nicht verraten. Nun ist es offiziell: Auch heute werden viele Menschen vergeblich auf Briefe oder Päckchen warten.
Bei der Deutschen Post werden die Streiks nämlich noch einmal deutlich ausgeweitet: Aufgerufen sind an die 2.000 Kräfte in rund einhundert Post-Stützpunkten über ganz Bayern verteilt. Neben München, Nürnberg und Augsburg trifft es laut Verdi unter anderem auch die Standorte Kaufbeuren, Erlangen, Rosenheim, Straubing, Amberg und Bamberg. Die Folge: Briefe und Pakete werden nicht verteilt. Die, die gestern gestreikt haben, nehmen die Arbeit heute wieder auf und müssen entsprechend mehr Sendungen verteilen.
Was Verdi und Deutsche Post fordern
Am Montag wollen sich Verdi und Deutsche Post in Bonn wieder an den Verhandlungstisch setzen. Doch ob der heutige Streik die letzte Aktion der Gewerkschaft ist, das ist längst nicht klar. Verdi fordert für die rund 170.000 Beschäftigten rund sieben Prozent mehr Lohn. Die immer noch weiter steigenden Preise und Kosten bekämen besonders diejenigen zu spüren, die nicht allzu viel verdienen. Zudem will sie für die Beschäftigten drei zusätzliche Urlaubstage aushandeln, für Gewerkschaftsmitglieder noch einen weiteren, vierten Tag.
Die Deutsche Post hatte bei der letzten Verhandlung ein Gegenangebot gemacht: 3,8 Prozent, allerdings in zwei Schritten und für 27 Monate. Weil das Briefaufkommen sinke, sei mehr nicht zu finanzieren. Ob sie mit diesen sehr unterschiedlichen Angeboten in der kommenden Woche eine Einigung finden, muss sich zeigen.
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