München: Bundeskanzler Olaf Scholz schaut sich bei einem Rundgang über die Internationale Handwerksmesse.
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Krisenmanagement könne die Regierung, machten Wirtschaftsverbände bei einem Spitzentreffen mit dem Kanzler deutlich. Sie fordern aber mehr.

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Wirtschaft fordert von Kanzler Zukunftsstrategie

Wirtschaft fordert von Kanzler Zukunftsstrategie

Lob und Tadel von der Wirtschaft für den Bundeskanzler: Corona, Ukrainekrieg, Energiekosten - Krisenmanagement könne die Regierung, machten Wirtschaftsverbände bei einem Spitzentreffen mit Olaf Scholz in München deutlich. Sie fordern aber mehr.

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Die Folgen des russischen Angriffskriegs hätten der deutschen Wirtschaft enorm viel abverlangt, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz, als er heute im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München die Präsidenten der wichtigsten deutschen Wirtschaftsverbände zum traditionellen Spitzengespräch getroffen hat. Aber man habe sich untergehakt, so Scholz. In kürzester Zeit habe man Deutschland von russischen Energieimporten unabhängig gemacht. Das alles zeige sehr eindrucksvoll, wie widerstandsfähig unsere Volkswirtschaft sei, meinte der Kanzler.

Wirtschaftsverbände loben Krisenmanagement der Regierung

Zumindest für das Krisenmanagement der Regierung gibt es von Industriepräsident Siegfried Russwurm lobende Worte. Dies sei gut gelungen und zwar sowohl in der Pandemie als auch kurzfristig bei den Konsequenzen des Kriegs der Russen in der Ukraine. Aber nur darauf zu vertrauen, dass der Winter schon nicht kalt werden wird, sei keine Strategie. Da habe man noch erheblichen Nachholbedarf, sagte der BDI-Spitzenmann.

Wirtschaft fordert niedrigere Steuern

Neben einer sicheren Energieversorgung gehöre dazu auch das spürbare Senken von Steuern. So habe man in Deutschland die höchsten Steuern im weltweitern Vergleich, mahnte Russwurm. Wenn man diese wenigstens auf einen Mittelwert in Europa brächte, würde das schon sehr viel helfen.

Weitere Entlastungen hatte der Kanzler beim Treffen mit den Spitzenvertretern der Deutschen Wirtschaftsverbände allerdings nicht im Gepäck. Dafür wies er auf die Vorteile seiner Politik hin. Das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften, bringe den Betrieben viele neue Aufträge. Das bedeute zum Beispiel vier bis fünf Windkraftanlagen jede Woche aufzustellen, 6.000 Mehrfamilienhäuser zu sanieren jede Woche, Solaranlagen von einer Gesamtgröße von 40 Fußballfeldern zu installieren und 1.600 Wärmepumpen einzubauen jeden Tag. Das Handwerk werde dabei eine ganz zentrale Rolle spielen, gab sich der Olaf Scholz überzeugt.

Bürokratie: "Alle arbeiten digital, nur die Behörden nicht!"

Doch wie solle das alles gehen mit so viel Bürokratie, fragt der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Peter Adrian. Ziel müsse es sein, Hürden abzubauen. Da sind sich alle Wirtschaftsvertreter einig bei dem Treffen in München. So müsse man sich überlegen, wo man auf Genehmigungsverfahren verzichten kann. Wenn man heute einen Bauantrag einreiche, habe man viele Aktenordner Papier, obwohl Fachunternehmen, Architekt, Statiker und ausführendes Bauunternehmen digital arbeiten würden. Nur eben die Behörden nicht.

Fachkräftemangel bremst Wirtschaft aus

Ein Problem in der Wirtschaft bleibt der Fachkräftemangel. So müsse es einfacher werden, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, fordert DIHK-Präsident Adrian. Aber auch im eigenen Land könne man noch viele Beschäftigte hinzugewinnen. So müsse man Ältere stärker in die Erwerbstätigkeit einbinden. Ebenso wie die Eltern kleiner Kinder. Man brauche daher eine Kinderbetreuung, die morgens um halb sieben startet und abends bis neun Uhr gehe, damit sie auch im Schichtbetrieb jungen Eltern die Möglichkeit gebe zu arbeiten. Das würde in Deutschland noch ein ordentliches Potenzial liefern, gibt sich Adrian überzeugt.

Kanzler Scholz war in München beim Spitzengespräch mit der Wirtschaft am Rande der Internationalen Handwerksmesse.
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Kanzler Scholz war in München beim Spitzengespräch mit der Wirtschaft am Rande der Internationalen Handwerksmesse.

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