Plastikdeckel mit Tupperware-Schriftzug.
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Tupperware hat mehr als 700 Millionen Dollar Schulden. Einem Medienbericht zufolge steht die US-amerikanische Firma kurz vor der Insolvenz.

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Tupperware-Party bald vorbei? Firma offenbar vor Insolvenz

Tupperware-Party bald vorbei? Firma offenbar vor Insolvenz

Tupperware hat mehr als 700 Millionen Dollar Schulden. Einem Medienbericht zufolge steht der US-amerikanische Frischhaltedosen-Hersteller deshalb kurz vor der Insolvenz. Offenbar hat es mit den Geldgebern keine Einigung gegeben.

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Schon seit einigen Jahren hat Tupperware zu kämpfen. Die Partys im heimischen Wohnzimmer, bei denen die Plastikschüsseln dargeboten werden, sind aus der Mode gekommen. Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie taten ihr Übriges. Gleichzeitig wird die Konkurrenz größer und die bietet die Produkte teils deutlich günstiger an.

Tupperware mit hohen Schulden

Schon im Frühjahr 2023 konnte Tupperware die Insolvenz nur knapp abwenden. Jetzt scheint das US-Unternehmen erneut mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen. Die Firma mit Sitz in Orlando/Florida könnte noch in dieser Woche Gläubigerschutz beantragen, berichtet die Agentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Demnach hatte es zuvor langwierige Verhandlungen zwischen Tupperware und seinen Kreditgebern gegeben, über den Umgang mit Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar. Bereits im März hatte Tupperware vor Liquiditätsproblemen gewarnt und Zweifel am Fortbestand geäußert.

Tupperware feierte jahrzehntelang Erfolge mit Tupper-Partys

Die Geschichte von Tupperware beginnt im Jahr 1946, als Erfinder Earl Tupper die Fortschritte in der Plastiktechnologie nutzte und seine ersten Schüsseln produzierte. Der Durchbruch für die Plastikbehälter kam durch die berühmt gewordenen Tupper-Partys im heimischen Wohnzimmer, wo Nachbarn und Freunde die Utensilien bestellen konnten.

Obwohl diese Art des Verkaufs in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger Erfolg hatte, begann Tupperware erst im Herbst 2022, die Produkte nicht mehr ausschließlich auf Partys und im eigenen Shop, sondern auch in Supermärkten zu verkaufen.

Kurs der Tupperware-Aktien schnellte hoch und runter

Die Aktien von Tupperware sind nach Bekanntwerden der neuen Probleme an der New Yorker Börse um mehr als die Hälfte eingebrochen. Zuletzt waren die Tupperware-Anteile teilweise ein Spielball von Zockern. Ebenso wie die Wertpapiere von Gamestop gelten sie als "Meme-Aktien".

Memes sind oftmals witzige Bilder, die sich in sozialen Netzwerken verbreiten. Meme-Aktien sind Wertpapiere, die sich ähnlich wie die Bilder viral verbreiten und ohne ersichtlichen Grund von Spekulanten gekauft werden. So schnellte der Kurs der Tupperware-Aktien vor einem Jahr innerhalb weniger Tage um das Fünffache nach oben. Derzeit liegt der Kurs aber nur noch bei rund 50 US-Cent.

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