Gewinneinbruch bei VW - Auch die bayerischen Töchter Audi und MAN haben Probleme
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VW-Gewinn bricht ein – Wie geht es den Töchtern Audi und MAN?

VW-Gewinn bricht ein – Wie geht es den Töchtern Audi und MAN?

Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Unter dem Strich brach der Gewinn um 31 Prozent ein auf 12,4 Milliarden Euro. Auch die bayerischen VW-Töchter Audi und MAN hatten mit Problemen zu kämpfen.

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Auch wenn Audi seine Geschäftszahlen offiziell erst in der kommenden Woche vorstellt, ist jetzt schon klar, dass der Ingolstädter Autobauer einen erheblichen Gewinnrückgang vermelden wird. Auf der einen Seite kämpft Audi mit einem deutlichen Minus bei den Verkaufszahlen, auf der anderen kostet das Aus für eine Fabrik in Brüssel viel Geld.

Minus bei Audi, Plus bei Lamborghini

Ein Indiz liefert ein Blick in das Zahlenwerk der Mutter Volkswagen. Dort ist Audi zwar nicht explizit ausgewiesen. Das Unternehmen findet sich aber in der Rubrik "Progressive Brand Group", wo auch Lamborghini, Bentley und Ducati angesiedelt sind. In dieser Markengruppe brach der operative Gewinn um rund ein Drittel ein auf 3,9 Milliarden Euro. Ein Minus, das vor allem auf Audi zurückgehen dürfte, da zum Beispiel Lamborghini aller Voraussicht nach Rekordmarken bei Absatz und Gewinn vermelden dürfte.

"Liste des Grauens" bei Audi

Dass es bei Audi nicht rund läuft, ist schon länger bekannt. Das Ingolstädter Unternehmen bereitet seit geraumer Zeit ein Sparprogramm vor. Auf Seiten der IG Metall und des Betriebsrates befürchtet man unter anderem einen deutlichen Stellenabbau, die Rede war von einer "Liste des Grauens". Derzeit wird hinter den Kulissen über die Details verhandelt. Es dürfte – wie auch bei VW oder dem Konkurrenten Mercedes-Benz – um die Frage gehen, wie der Autobauer auf der einen Seite Personalkosten in Milliardenhöhe sparen und gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen vermeiden kann. Als eine Möglichkeit, um die hart gerungen werden dürfte, gilt die Streichung von Sonderzahlungen, die in der Autobranche bisher üblich waren. Näheres könnte am kommenden Dienstag bekannt werden, wenn Audi seine Jahrespressekonferenz veranstaltet.

Audi Betriebsrat wehrt sich gegen Sparpläne

Der Betriebsrat hat unterdessen harten Widerstand gegen die Sparpläne angekündigt. Er sieht bei Audi bis zu 9.000 Jobs in Gefahr. Die Arbeitgebervertretung fordert unter anderem die Produktion eines zusätzlichen Modells in Ingolstadt, um das Stammwerk besser auszulasten.

Auch MAN kämpft mit schwacher Nachfrage

Etwas stabiler als bei Audi ist die Lage bei MAN, der bayerischen Nutzfahrzeugtochter des VW-Konzerns. Das Unternehmen meldete zum Wochenauftakt ebenfalls ein Minus bei Absatz und Gewinn. Allerdings konnte MAN im vergangenen Jahr trotz eines insgesamt schwachen LKW-Marktes seine Rendite weitgehend halten. Ein Indikator dafür, dass es bei dem Münchener Spezialisten für Busse und Lastwagen wieder besser läuft als in den Vorjahren ist, dass das Management die Kurzarbeit an seinen deutschen Standorten "zeitnah" beenden will, so MAN-Chef Alexander Vlaskamp.

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