LOHC (engl. Liquid Organic Hydrogen Carrier), ein flüssiger, organischer Wasserstoffträger
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LOHC (engl. Liquid Organic Hydrogen Carrier), ein flüssiger, organischer Wasserstoffträger soll, die Lagerung und Transport verbessern.

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Wasserstoff-Verfahren: Erlanger Firma erhält 72,5 Millionen Euro

Wasserstoff-Verfahren: Erlanger Firma erhält 72,5 Millionen Euro

Transport und Lagerung von Wasserstoff sind eine Herausforderung, da er sich leicht verflüchtigt und explosiv ist. Ein Erlanger Unternehmen hat ein relativ günstiges und sicheres Verfahren entwickelt. Nun gibt es Geld vom Bund und dem Freistaat.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

72,5 Millionen Euro hat das Erlanger Unternehmen Hydrogenious LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier) vom Bund und Freistaat Bayern bekommen. Der Bund übernimmt 70 Prozent der Mittel, der Freistaat Bayern 30 Prozent. Mit dem Geld soll ein Zentrum im bayerischen Donauraum gebaut werden, bei dem die Industrie mit grünem Wasserstoff versorgt wird.

Dieser kann, dank der Entwicklung des Unternehmens aus Erlangen, aus aller Welt kommen und zum Beispiel per Schiff, Lkw oder Zug transportiert werden. Ziel ist es, bis 2028 rund 1.800 Tonnen grünen Wasserstoff in dem Zentrum zur Verfügung zu stellen.

Die Europäische Kommission hat das Projekt im Februar 2024 als relevant eingestuft, um die Wasserstoffversorgung der Industrie in Europa zu sichern. Um den grünen Wasserstoff zu lagern und zu transportieren, kommt ein flüssiger, organischer Wasserstoffträger zum Einsatz, LOHC (engl. Liquid Organic Hydrogen Carrier).

Speicherung und Transport sicherer und effektiver

Das Erlanger Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, bei dem der Wasserstoff in einem chemischen Prozess an Benzyltoluol (BT) gebunden wird, ein Öl. So wird der Wasserstoff quasi flüssig. BT ist laut des Unternehmens in der Industrie schon etabliert und bei niedrigen Temperaturen robust und schwer entflammbar.

Ein weiterer Vorteil: Es kann bei Umgebungsdruck gelagert werden. Außerdem gibt es keine Wasserstoffverluste. Aus diesen Gründen eignet sich BT hervorragend als Wasserstoffträger.

Binde-Öl kann wieder verwendet werden

Wird grüner Wasserstoff mithilfe von Sonnen- und Windenergie zum Beispiel an einem küstennahen Ort produziert, kann dieser via Lkw, Schiff oder Zug sicher nach Bayern transportiert werden, sagt Daniel Teichmann, Gründer von Hydrogenious LOHC Technologies. An einem Industriestandort kann der grüne Wasserstoff dann mittels eines chemischen Verfahrens wieder vom Benzyltoluol (BT) gelöst werden. Das Öl steht danach wieder für die weitere Speicherung von Wasserstoff zur Verfügung.

Standort für Zentrum für grünen Wasserstoff noch unbekannt

Feststeht, das Erlanger Unternehmen soll mit der Millionenförderung ein Zentrum für grünen Wasserstoff im bayerischen Donauraum errichten. Wo genau, das ließen sowohl Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) als auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei der Übergabe des Förderbescheids am Dienstag in Erlangen offen.

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Übergabe Förderbescheid in Erlangen: Robert Habeck (Bündnis 90/die Grünen, li) und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler,re).

Habeck lobte in seiner Rede den Erfindergeist des Unternehmens: "Die Technik der Zukunft, die Industrie der Zukunft, die Patente der Zukunft im Land zu halten, das hat unser Land immer reich gemacht und da müssen wir ansetzen jetzt bei dem Weg, einer klimaneutralen Industrie." Aiwanger sagte bei der Scheckübergabe: "Für Bayern ist das sehr wichtig, weil wir damit eine bayerische Erfindung, diese LOHC-Technik, weltweit vorführen als funktionabel."

Denkbar ist, dass das Zentrum in unmittelbarer Nähe an einen Industriestandort im Donauraum kommt. Der Wasserstoff kann dann sowohl in der Industrie als auch für Mobilität verwendet werden. Auch die Weitergabe in das lokale Wasserstoffnetz an weitere Nutzer ist denkbar.

Erlanger Tankstelle bekommt bereits grünen Wasserstoff

Das Verfahren zur Wasserstoffspeicherung aus Erlangen wird bereits genutzt. Die Firma beliefert eine Tankstelle in Erlangen mit grünem Wasserstoff, der auf dem Firmengelände erzeugt wird.

Für die 200 Mitarbeitenden des Unternehmens und CEO Daniel Teichmann kommt die Förderung wie gerufen. Man habe viele Jahre investiert, auch um die ganzen Formalien zur Förderung zu erfüllen.

Ansporn weiter am Thema Wasserstoff zu forschen

Der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger habe viele beim Erlanger Unternehmen bestärkt, weiter an ihren Ideen zum Thema Wasserstoff zu forschen und zu entwickeln, so Teichmann.

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