Abgase kommen aus dem Auspuff eines Autos.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Marijan Murat

Ein Forschungsteam der Universität Bayreuth hat offenbar einen neuen Ansatz zur sinnvollen Nutzung von Autoabgasen gefunden. (Symbolbild)

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Forscher wollen Abgase zur Herstellung von Medikamenten nutzen

Für die Umwelt ist es schädlich, für die Medizin ist es mitunter essenziell: Kohlenstoffdioxid. Wissenschaftler der Uni Bayreuth erforschen jetzt, wie das CO₂ aus Autoabgasen zur Entwicklung von Chemikalien und Medikamenten beitragen könnte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Deutschland verursacht laut Umweltbundesamt jährlich etwa 1,8 Prozent des menschengemachten Kohlenstoffdioxids (CO₂) in der Luft. Wissenschaftler der Uni Bayreuth könnten einen Teil davon möglicherweise demnächst gebrauchen. Denn ein Forschungsteam aus Chemikern hat offenbar einen neuen Ansatz zur sinnvollen Nutzung von Autoabgasen gefunden.

Uni Bayreuth: Auch Autoabgase sollen genutzt werden

Wie die Uni mitteilte, soll demnach das in den Abgasen enthaltene CO₂ als Kohlenstoffquelle für die Produktion von wertvollen Chemikalien und Medikamenten genutzt werden. Das hätte unter anderem positive Auswirkungen auf die Umwelt. Der aus Indien stammende Lehrstuhlinhaber Shoubhik Das erklärt in der Mitteilung, bisherige Ansätze hätten sich auf die Verwendung von reinem CO₂-Gas konzentriert.

Sein Team schlägt hingegen die Nutzung unreiner CO₂-Ströme wie Autoabgase vor. Dabei werden die Abgase des Autos direkt mit einem Gassammelbeutel aufgefangen. Der im CO₂ enthaltene Kohlenstoff könne genutzt werden, um eine bestimmte organisch-chemische Verbindung zu erlangen.

Forscher: Verfahren hat drei große Vorteile

Diese wird bei der Synthese von Medikamenten benötigt. Dieser neue Ansatz habe drei große Vorteile, so Shoubhik Das: Er trage einerseits zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Andererseits würden keine Kosten für die Reinigung der unreinen CO₂-Ströme anfallen, was die Produktion von Medikamenten günstiger machen könne. Dieser Effekt könnte auch die Arzneimittelforschung positiv beeinflussen. Noch sei Wissenschaftler Das und sein Team "auf der Suche nach einem Partner, der das Projekt in größerem Umfang ausbauen kann", heißt es auf Nachfrage von der Uni Bayreuth.

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