Es sieht so aus, als müssten zwei Astronauten deutlich länger auf der Internationalen Raumstation ISS ausharren, als eigentlich geplant. Butch Wilmore und Suni Williams waren am 5. Juni als erste Crew in einer Testmission mit dem neuen Boeing-Raumschiff Starliner zur ISS geflogen. Eigentlich war ihr Aufenthalt im All nur auf acht Tage angesetzt, aber es ist immer noch unklar, ob das Raumschiff, das noch im Testbetrieb ist, die beiden demnächst sicher zur Erde zurückbringen kann.
Deutscher Ex-Astronaut: Längerer Aufenthalt nicht außergewöhnlich
Der ehemalige Astronaut Ulrich Walter sieht für die beiden Kollegen kein großes Problem darin, dass sie nun länger auf der ISS bleiben müssten. Es sei schließlich ihr Beruf, im All zu arbeiten und es gebe dort genug zu tun, sagte er im Interview mit der "Welt am Abend" auf Bayern 2.
Sie hätten sich zwar darauf eingestellt, schneller zur Erde zurückzukommen, aber normalerweise seien Astronauten ohnehin immer ein halbes Jahr auf der ISS, so Walter: "Diese beiden sind sehr erfahrene Astronauten, sie waren mehrmals auf der ISS und sie werden allen helfen." Und er fügte scherzhaft hinzu: "... insbesondere samstags die Raumstation zu putzen." Es könnte höchstens ein Bettenproblem auf der ISS geben, für das sich aber sicher Lösungen finden ließen.
Rückreise zur Erde eventuell erst im Februar
Derzeit steht laut der US-Weltraumbehörde Nasa im Raum, dass die beiden Astronauten eventuell erst im Februar 2025 mit der Dragon-Crew von SpaceX zur Erde zurückfliegen können. Es würden mehrere Optionen geprüft. Eine endgültige Entscheidung will die Nasa in der nächsten Woche treffen. Vorher sollen noch Daten analysiert werden, um zu entscheiden, ob die beschädigte Kapsel des Herstellers Boeing leer zurückgeschickt werden müsse.
Bei der Raumkapsel Starliner sind Antriebsprobleme aufgetaucht, wozu Ausfälle von Triebwerken und Heliumlecks gehören, weshalb die Rückkehr der beiden Astronauten immer wieder verschoben wurde.
Mit Informationen von Reuters
Zum Hören: Ulrich Walter im Interview zu längerem Aufenthalt im All für ISS-Crew
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