Deutschlands Grundschüler liegen im internationalen Kompetenzvergleich in Mathematik und Naturwissenschaften im breiten Mittelfeld. Im alle vier Jahre vorgelegten Vergleichstest Timss (Trends in International Mathematics and Science Study) schlugen sich Viertklässler aus Deutschland besser als der internationale Durchschnitt und lagen teils unter, teils aber auch über dem Durchschnitt der EU-Staaten.
Keine erschreckenden Einbrüche
Trotz Einschränkungen durch die Coronapandemie sind die Leistungen demnach stabil geblieben. Die im Jahr 2023 getesteten Viertklässler zeigen im Vergleich zu 2019 eine konstante Leistung, wie es bei der Vorlage der Studien-Ergebnisse in Berlin hieß. Durch Schulschließungen, sogenannten Wechsel- und Fernunterricht und Ausfälle wegen Erkrankungen oder positiver Corona-Tests war der Schulbetrieb von 2020 bis 2022 teilweise stark eingeschränkt.
Jedes vierte Kind kann schlecht rechnen
Dennoch bestätigt auch diese Untersuchung wieder: Vielen Kindern fehlen die Grundlagen. 25 Prozent der Viertklässler erreichen demnach in Mathematik nur die untersten Kompetenzstufen. Sie haben demnach allenfalls "elementares mathematisches Wissen", wie es heißt und können nur einfachste Aufgaben lösen. "Mathematisches Lernen in der Sekundarstufe wird dieser Schülergruppe erhebliche Schwierigkeiten bereiten", heißt es in der Studie. Am oberen Ende der Skala hat sich allerdings etwas im positiven Sinne getan: Der Anteil der Kinder, die fortgeschrittene Leistungen in Mathematik erreichen, stieg von 6 auf 8,3 Prozent.
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Schlechtere Ergebnisse in Naturwissenschaften
In den Naturwissenschaften verschlechterten sich Viertklässler in Deutschland im Vergleich zur Erhebung 2019 (518 Punkte) mit 515 Punkten leicht, in der Langzeitbeobachtung deutlicher: 2007 kamen sie noch auf einen Gesamtwert von 525 Punkten.
Soziale Herkunft ist weiter entscheidend
Nach wie vor bestehe in beiden Fächern in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Lage der Familien und dem Bildungserfolg der Kinder, erklärten Bundesbildungsministerium und Kultusministerkonferenz.
Wie bei der Vorgängerstudie schnitten Kinder in Asien, etwa aus Singapur, Taiwan, Südkorea oder Japan bei den Tests deutlich besser ab. In Europa lagen Grundschüler aus England, Polen oder Litauen weit vorn.
Getestet wurde im vergangenen Jahr. Die Aufgaben kamen aus den Bereichen Rechnen, Geometrie, Biologie, Physik, Chemie und Geografie. Knapp 360.000 Viertklässler aus mehr als 60 Staaten und Regionen, darunter 22 EU-Länder, nahmen teil. In Deutschland waren gut 4.400 Schülerinnen und Schüler dabei. Sie mussten beispielsweise beantworten, wie oft ein Rechteck einer bestimmten Größe in ein Quadrat einer bestimmten Größe passt oder in einer anderen Aufgabe einen Grund aufschreiben, warum Gegenstände aus Plastik im Meer für Tiere wie Schildkröten gefährlich sind.
Mit Informationen von dpa, afp, KNA
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