Ein Tampon mit Band vor lila Hintergrund
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Giftige Metalle in Tampons: Grund zur Sorge oder nicht?

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Giftige Stoffe in Tampons: Schaden sie der Gesundheit?

Giftige Stoffe in Tampons: Schaden sie der Gesundheit?

Tampons sind für viele Frauen ein monatlicher Begleiter durch die Zeit ihrer Menstruation. Jetzt hat eine Studie nachgewiesen, dass sie giftige Stoffe wie Blei, Kadmium und Arsen enthalten, die vom Körper aufgenommen werden.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Binden, Menstruationstassen, Periodenunterwäsche, Schwämmchen, Tampons - es gibt verschiedene Alternativen für die Menstruationshygiene. Viele Frauen wählen Tampons, Einmalprodukte, die nach Gebrauch entsorgt werden. Bei regelmäßiger Nutzung verbraucht eine Frau in ihrem Leben etwa 7.400 Tampons. Umso nachdenklicher stimmen die Ergebnisse einer Studie der UC Berkeley [externer Link], nach der in Tampons giftige Metalle nachgewiesen werden konnten.

Giftige Metalle und Nichtmetalle in allen Tampons

Insgesamt haben die Forschenden die Konzentrationen von 16 Metallen und Halbmetallen in 30 Tampons untersucht und die Konzentrationen verglichen. Bedenklich ist, dass die giftigen Metalle Blei, Cadmium und Arsen nachgewiesen wurden - wenn auch in geringen und unterschiedlichen Konzentrationen. Die Metallkonzentrationen unterschieden sich je nachdem, in welcher Region die Tampons gekauft wurden, ob sie aus biologischem oder nicht-biologischem Anbau stammten und ob es sich dabei um Markentampons handelte oder nicht.

Blei zum Beispiel sei in jeglicher Konzentration giftig und besonders bei häufigem Kontakt problematisch, so Kathrin Schilling, Assistenzprofessorin für Environmental Health Sciences an der Columbia University in New York City und Mitautorin der Studie. Blei habe eine Halbwertzeit im Körper von 10 bis 30 Jahren. Deshalb sollte man jeden vermeidbaren Kontakt aus dem Wege gehen. Sie rät aber trotzdem dazu, nicht in Panik zu geraten: "Wir wissen ja noch nicht, ob all das Blei, was in diesem Tampon ist, wirklich in den Körper übergehen kann." Inwieweit über die Vagina Stoffe, anders als zum Beispiel durch Trinken oder Essen, aufgenommen und wie schnell diese dann verstoffwechselt werden können, ist ein komplexes Zusammenspiel aus diversen Faktoren. Dazu bedarf es noch genauerer Untersuchungen.

Tampons weiter benutzen oder nicht?

Wie hoch die Gesundheitsrisiken wirklich sind, lässt sich momentan schwer abschätzen. Dazu bedarf es weiterer Studien. "Ich würde jetzt nicht den Ratschlag geben, keine Tampons mehr zu benutzen. Wer die benutzen möchte, kann die gerne benutzen", sagt Schilling. Es sei die erste Studie in dieser Richtung und im Weiteren müsse geschaut werden, wie viele der Metalle und Nichtmetalle sich bei der Benutzung tatsächlich auch lösen.

Auch Elisabeth Mertl, Forscherin am österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) rät, in Bezug auf diese Studie nicht in Panik zu geraten, da die Konzentrationen, die in den Tampons gefunden wurden, "sehr, sehr gering" seien. Die Ergebnisse sind Mertls Ansicht nach für Frauen, die solche Produkte verwenden, nicht wirklich aussagekräftig in puncto Risiko. Alternativprodukte zu empfehlen, findet sie schwierig. Bei Binden oder eine Menstruationstasse könnten wiederum andere Risiken auftreten.

Woher kommen die giftigen Metalle in den Tampons?

Warum Tampons mit giftigen Metallen verunreinigt sind, darüber können die Wissenschaftler nur mutmaßen. Ein Erklärungsansatz ist, dass die Baumwollpflanzen beim Wachstum mit verunreinigtem Boden und Wasser in Kontakt gekommen sind. Auch beim Herstellungsprozess kann es zu Abrieb der Maschinen kommen. Manche Metalle könnten auch zugesetzt worden sein. Zink zum Beispiel hat eine antibakterielle Wirkung.

Das Ziel der Studie: Regeln und Kontrollen

Ziel sei es, mit der Studie darauf hinzuweisen, dass es an Regularien fehle und einen Anstoß zu geben, genauer hinzuschauen, so Schilling. Die Hersteller könnten verpflichtet werden, die Inhaltsstoffe ihrer Produkte transparenter zu machen und mehr Informationen auf die Produktverpackungen zu schreiben - oder die Produkte könnten insgesamt besser auf ihre Inhaltsstoffe getestet werden.

An einem internationalen Standard für Menstruationsprodukte insgesamt arbeitet seit zwei Jahren eine Arbeitsgruppe bei der Internationalen Organisation für Normung, kurz ISO. Auch Elisabeth Mertl vom OFI arbeitet hier mit und hofft: Bis Ende 2026 könnte ein solcher Standard veröffentlicht werden.

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