Die Bundesregierung hat die Weichen dafür gestellt, dass der Preis des Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr in diesem Jahr stabil bleiben kann. Das Kabinett brachte eine dafür notwendige Änderung des Regionalisierungsgesetzes auf den Weg.
Preis für Deutschlandticket 2024 stabil, Erhöhung 2025
Damit können nun Fördermittel vom Bund für den Schienennahverkehr, die im vergangenen Jahr nicht verbraucht wurden, von den Bundesländern zur Gegenfinanzierung des Tickets genutzt werden. So soll der Preis von aktuell 49 Euro monatlich bis zum Jahresende stabil gehalten werden.
Die Länder hatten seit langem gefordert, dass die vom Bund zugesagte Gesetzesänderung umgesetzt wird. Für das kommende Jahr haben die Verkehrsminister der Länder bereits eine Preiserhöhung angekündigt, ohne konkret zu werden.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, das Ticket sei ein großer Gewinn und dazu habe der attraktive Preis beigetragen. Die Verkehrsministerkonferenz der Länder entscheide eigenständig über die Preisgestaltung des Deutschlandtickets.
Streit um langfristige Absicherung des Deutschlandtickets
Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht. Dennoch kommt es immer wieder zu Streit um die langfristige Absicherung des Tickets.
Die Grünen-Bundestagsfraktion hat angekündigt, sich bei den Haushaltsverhandlungen in diesem Herbst dafür einzusetzen, dass es beim bisherigen Preis von 49 Euro pro Monat bleibt. In einer Umfrage des Fraunhofer Instituts empfand eine Mehrzahl der Befragten schon einen Preis von 53 Euro als teuer und 75 Euro als zu teuer. Aktuell nutzen das Deutschlandticket nach Angaben der Verkehrsunternehmen rund elf Millionen Kunden monatlich.
Münchner Verkehrsverbund hält an Deutschlandticket fest
Der Münchner Verkehrsverbund (MVV) teilte unterdessen mit, dass seine Kunden weiterhin das Deutschlandticket nutzen können. Die Gesellschafter stimmten für eine Verlängerung bis Ende 2024. Sie hatten über die Fortführung des Angebots abgestimmt, da sich Einnahmen und Ausgaben für das Deutschlandticket nicht rechnen. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei "eine ausreichende neue Finanzierungszusage durch Bund und Freistaat" gewesen, hieß es in einer Mitteilung.
"Das Deutschlandticket kommt gut an und macht die Fahrt mit dem MVV nicht nur günstiger, sondern auch einfacher. Deshalb haben wir heute beschlossen, das Ticket bis zum Ende des Jahres auf jeden Fall weiter anzubieten", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch forderte zugleich, Bund und Länder müssten sich "dringend Gedanken über eine Finanzierung über das Jahr 2025 hinaus machen, am besten auf die nächsten zehn Jahre, damit das Ticket dauerhaft gesichert ist".
Mit Informationen von dpa
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