Januar 2021: Deutschland erreicht Klimaziele
Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht – obwohl sie mit der Corona-Pandemie tun hat. Deutschland übertrifft 2020 seine Klimaziele: 42,3 Prozent weniger Treibhausgase als 1990. Angepeilt waren zuletzt lediglich 35 Prozent. Weniger Verkehr, weniger Energieverbrauch, vor allem auf Seiten der Wirtschaft - die Emissionen reduzierten sich um 80 Millionen Tonnen CO2 auf 722 Millionen Tonnen. Zudem wurde 2020 erstmals mehr Strom aus Windkraft als aus Kohle produziert. Doch Experten sagen schon voraus, dass die Emissionen wieder ansteigen werden, sobald die Wirtschaft wieder anzieht.
Kleinstes Chamäleon der Welt entdeckt
Wichtige Entdeckungen müssen nicht groß sein: Ein internationales Forscherteam hat eine neue, winzig kleine Chamäleonart auf Madagaskar aufgespürt. Die war zwar bereits 2012 wissenschaftlich beschrieben worden. Ihre Entdeckung veröffentlicht haben die beteiligten Wissenschaftler aber erst im Januar 2021. Das Mini-Reptil trägt den Namen "Brookesia nana". Weibchen bringen es auf eine Gesamtlänge von 19 Millimeter. Männchen sind fünf bis sechs Millimeter kleiner, dafür nimmt deren Genitalbereich etwa ein Fünftel des Körpers ein – eine "kleine" Sensation.
Februar 2021: Himmel errötet durch Saharastaub
Wenn knackiger Frost auf Wüstenstaub trifft, entsteht…? Abend- und Morgenröte! Im Februar 2021 ist das Naturschauspiel wiederholt in Bayern und auch in anderen Teilen Deutschlands zu beobachten. Wo Schnee liegt, ist dieser von einer rostroten Schicht bedeckt. Mancherorts färbt sich auch der Himmel durch den Wüstenstaub, der von heißen Winden in Afrika als Aerosol in große Höhen gewirbelt und dann über die Alpen geblasen wird. Über 2.000 Milligramm Staub fallen pro Quadratmeter, eine enorme Menge, die laut Experten "nur alle paar Jahre" auftritt.
FCKW-Emissionen zurückgegangen
Gute Nachrichten kommen auch von der Ozonschicht. Zehn Jahre nach dem Verbot des Treibhausgases FCKW-11 (Trichlorofluormethan), eine der häufigsten Fluorchlorkohlenwasserstoff-Verbindungen, sind die FCKW-Emissionen stark rückläufig. Dazu beigetragen hat vor allem das 1987 verabschiedete Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht der Erde.
März 2021: Zeckenbisse - Rekordzahlen bei FSME-Erkrankungen
2020 haben sich so viele Menschen mit dem durch Zecken übertragenen FSME-Virus infiziert wie noch nie. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Zudem hielten sich die Menschen pandemiebedingt im vergangene Jahr besonders häufig im Freien auf. Durch mildere Winter aufgrund des Klimawandels suchen bestimmte Zeckenarten zudem bereits früher nach Wirten, die sie stechen können.
Auen in Not
Rund zwei Drittel der Auen in Deutschland können ihrer Schutzfunktion bei Hochwasser nicht mehr nachkommen. Und überhaupt sind nur noch neun Prozent der Flussauen intakt – das zeigt der Auenzustandsbericht 2021 des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz. Viele der natürlichen Überschwemmungsgebiete unserer Flüsse müssen dringend renaturiert werden – es gebe, so die Autoren des Berichts, "dringenden Handlungsbedarf". Der Auenzustandsbericht 2021 ist erst der zweite seiner Art, der erste Auenzustandsbericht wurde 2009 veröffentlicht.
April 2021: Zum Geier I - Gift gefährdet europäische Aasfresser
Ein für Vieh zugelassenes Schmerzmittel gefährdet im April die sich gerade erst erholenden Geierpopulationen Europas. Erstes nachgewiesenes Opfer ist ein junger Mönchsgeier, der in Nordspanien tot aufgefunden wird. Der aasfressende Wildvogel ist an Nierenversagen verendet. Umweltschützer befürchten nun ein europaweites Geiersterben. In Indien waren vor zwei Jahrzehnten Geier nahezu ausgestorben, nachdem man Rinder mit Diclofenac behandelt hatte. Das Mittel wurde dort schließlich verboten. Vogelschützer fordern dies auch für die EU.
Weltwetterorganisation: 2020 gehört zu wärmsten Jahren
Schlechte Nachrichten gibt’s hingegen von der Klimafront: 2020 ist eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Das erklärt die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem Bericht zum Zustand des weltweiten Klimas. Das wärmste Jahr war und bleibt das Jahr 2016. Die Werte von 2019 und 2020 liegen so dicht beieinander, dass das wärmere davon nicht zu bestimmen ist. Obwohl das Coronavirus Wirtschaft und Verkehr ausgebremst hat, geht die WMO davon aus, dass sich der negative Trend beim Klimawandel unabhängig von Klimaschutzmaßnahmen noch einige Jahrzehnte fortsetzen wird. Deshalb müsse man sich auf häufigere und intensivere Extremwetterlagen einstellen, die erhebliche Schäden anrichten und Millionen Menschen betreffen werden.
Mai 2021: Biodiversitätsprogramm erreicht Artenschutzziele nur zum Teil
Zehn Jahre, nachdem bei der 10. UN-Biodiversitäts-Konferenz im japanischen Nagoya die sogenannten Aichi-Ziele zum weltweiten Artenschutz formuliert wurden, ist die Bilanz durchwachsen. Die Weltnaturschutzunion stellt im Mai in ihrem Abschlussbericht fest, dass die Ziele zu Artenschutz und Biodiversität nur zum Teil erreicht wurden. Zwar gebe es Erfolge, etwa, dass mindestens 17 Prozent der Landfläche und Binnengewässer und 10 Prozent der Küsten- und Meeresgebiete geschützt seien und dass sich das Gebiet, das nach den Aichi-Zielen geschützt wird, um 21 Millionen Quadratkilometer vergrößert hat. Allerdings hat ein Drittel der Regionen, die für die Biodiversität besonders wichtig sind - sowohl zu Land als auch im Meer - noch gar keinen Schutzstatus.
Der Spatz - so häufig wie ihn gibt’s keinen
Sie wollen wissen, wie viele Vögel weltweit herumzwitschern? Bitte sehr! Australische Forscher haben im Mai 2020 Vogelsichtungen auf der ganzen Welt ausgewertet und dann hochgerechnet: Rund 50 Milliarden Vögel gibt es auf der Welt. Sie sind allerdings sehr ungleich verteilt. Während die meisten Arten selten oder sogar sehr selten geworden sind, kommen einige wenige Vogelarten auf mehr als eine Milliarde Exemplare. Spitzenreiter ist der Haussperling oder Spatz (Passer domesticus) mit 1,6 Milliarden Exemplaren auf der Welt.
Auf über eine Milliarde Exemplare bringen es auch Stare (Sturnus vulgaris), Ringschnabelmöwen (Larus delawarensis) und Rauchschwalben (Hirundo rustica). Am seltensten, so die Australischen Forscher, sind Vögel aus den Familien der Kiwis, von denen es noch geschätzte 3.000 Tiere auf der Welt gibt, und der Stelzenrallen mit 154.000 Vögeln.
Juni 2021: Die Erste und Einzige
Kein Jahresrückblick – auch dieser – kommt 2021 ohne Angela Merkel aus. Denn die Altbundeskanzlerin ist Vorreiterin: Sie ist die erste Frau und erste Ostdeutsche an der Spitze ihrer Partei. Sie ist die erste Kanzlerkandidatin und die erste Kanzlerin der Bundesrepublik. Und im Juni 2021 kommt eine weitere Pioniertat hinzu: Als erste und bislang einzige Frau erhält Angela Merkel die Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft. Es ist die höchste Auszeichnung, die die renommierte Forschungsinstitution verleiht, diesmal erstmals (!) an eine Regierungschefin.
Zum Geier II: Ausgewildert und in Bayern zu Hause
Noch eine Vogelart schafft es 2021 in die Schlagzeilen und wieder ist es – wie bereits im April - ein Geier, genauer genommen der Bartgeier, einer der größten flugfähigen Vögel der Welt. Zwei Bartgeier-Weibchen werden im Juni 2021 im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert. Für den Landesbund für Vogelschutz (LBV) ist dies "das spektakulärste Naturschutzprojekt des Jahres." Über 100 Jahre lang waren Bartgeier im Alpenraum ausgerottet. Durch die erfolgreiche Auswilderung von Wally und Bavaria, die im Frühjahr 2021 in einem spanischen Zuchtzentrum geschlüpft sind, soll die genetische Vielfalt der alpenweiten Bartgeier-Population vergrößert werden. Künftig werden im Nationalpark Berchtesgaden jedes Jahr zwei bis drei junge Bartgeier ausgewildert.
Juli 2021: Jahrhundertflut wegen Extremwetter in Deutschland
Mehr als 180 Todesopfer und über 800 teils schwer Verletzte sind Mitte Juli nach extremen Regenfällen bei einer Hochwasserkatastrophe in Deutschland zu beklagen. Besonders betroffen sind der Landkreis Ahrweiler in Rheinland- Pfalz sowie Hagen, Wuppertal und eine Reihe von Landkreisen in Nordrhein-Westfalen. Binnen 24 Stunden prasseln hier 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter herab – so viel wie normalerweise im gesamten Monat Juli. Durch das Unwetter kommt es zu Sturzfluten und massiven Überschwemmungen. Auch in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen gibt es Schäden und Tote. Die Flutkatastrophe zerstört in Deutschland nicht nur zahlreiche Häuser, sondern auch Bahnstrecken, Straßen, Brücken, Mobilfunkmasten, sowie vielerorts auch die Gas-, Strom- und Wasserversorgung. Ganze Landstriche werden von den Wassermassen verwüstet.
Experten rechnen wegen des Klimawandels mit einer Häufung solcher extremer Wetterereignisse. Allein die Kosten zum Wiederaufbau der zerstörten Verkehrswege belaufen sich nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums auf etwa zwei Milliarden Euro. Manche Bahnstrecken sind über Monate nicht benutzbar. Das europäische Frühwarnsystem EFAS hatte offenbar schon Tage vor den ersten Überschwemmungen in Deutschland Warnungen herausgegeben. Nach der Katastrophe wurde Kritik laut, die Bevölkerung der betroffenen Regionen sei nicht rechtzeitig und ausreichend über die drohende Gefahr informiert worden.
Brände in Südeuropa
Während es in Mitteleuropa sinnflutartig regnet, kämpfen die Menschen in Südeuropa gegen ein Flammenmeer. Im Juli brennen die Wälder in Montenegro, in Süditalien und in Südfrankreich. Lange Trockenheit und Hitze, die Experten in dieser Massivität auf den Klimawandel zurückführen, stellen die Feuerwehren vor große Probleme. Kurz darauf melden auch Griechenland und die Türkei große Feuer. Vielerorts geraten die Brände außer Kontrolle. Große Teile der Halbinsel Peloponnes stehen in Flammen. Die griechische Insel Euböa erstickt unter einer einzige starken Rauchwolke gespeist aus zahllosen Brandherden. Griechenland erhält Unterstützung aus dem Ausland, auch Deutschland schickt über 200 Feuerwehrleute.
August 2021: Weltklimarat: Neue Erkenntnisse zum Klimawandel
Die Waldbrände in Südeuropa dieses Sommers werden von stetig wiederkehrenden Hitzewellen ausgelöst. Hitzewellen, die auch Thema des sechsten Sachstandberichts des Weltklimarats IPCC ("Intergovernmental Panel on Climate Change") sind. Das Gremium aus 234 internationalen Experten veröffentlicht den IPCC-Bericht Anfang August. Der Tenor des Dokuments lautet: Die globale Erderwärmung schreitet schneller voran als befürchtet. Die Gefahr von Extremereignissen wie Hitzeperioden und Überschwemmungen wird größer. "Es ist unzweifelhaft, dass menschlicher Einfluss die Atmosphäre, die Ozeane und die Landmassen erwärmt hat. Weitreichende und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre haben stattgefunden, " so die Experten.
UNESCO-Welterbe: Fünf neue Stätten in Deutschland
Im August kann man sich hierzulande über fünf neue Welterbestätten freuen. Die UNESCO zeichnet die Städte Mainz, Speyer und Worms als bedeutende Zentren des jüdischen Lebens im Mittelalter aus. Zudem geht der Titel an den Niedergermanischen Limes, den Donaulimes, die historischen Kurbäder Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen sowie an die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen massiv zu
In Zeiten der Pandemie kommen so manche Gesundheitsthemen jenseits von Corona zu kurz. Das gilt auch für den Bluthochdruck. Und das, obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen neben Krebs- und Lungenerkrankungen sowie Diabetes bei uns zu den stark verbreiteten Krankheiten gehören - Tendenz stark steigend. Nach einer im August veröffentlichten Studie des Imperial College in London und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ist die Zahl der Erwachsenen im Alter von 30 bis 79 Jahren, die an Bluthochdruck leiden, in den letzten 30 Jahren von 650 Millionen auf 1,28 Milliarden gestiegen. Sie hat sich damit also nahezu verdoppelt. Dabei besonders erstaunlich: Fast jeder zweite Mensch, der an Bluthochdruck leidet, weiß gar nichts von seiner Krankheit. Positive Nachrichten gibt es in diesem Zusammenhang aus deutschen Arztpraxen: So liegt Deutschland auf Platz eins der Länder mit dem stärksten Rückgang von Blutdruckerkrankungen zwischen 1990 und 2019 – und zwar mit einer Abnahme um 18 Prozentpunkte bei den Frauen und sogar um 19 bei den Männern.
September 2021: Vulkanausbruch auf La Palma
Dass dies der längste Vulkanausbruch in der Geschichte der Kanareninsel La Palma sein würde, ahnte niemand, als am 19. September ein Gipfel der Vulkankette Cumbre Vieja ausbricht. Die Aktivität des Vulkans nimmt zwar gegen Ende des Jahres etwas ab, aber Vulkanologen wagen keine Prognose, wann der Ausbruch enden könnte. Seit Beginn des Ausbruchs hat die mehr als 1.000 Grad heiße Lava fast 2.900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört. Knapp 1.200 Hektar wurden von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Zur Erforschung der Eruption waren im September auch Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München auf die Kanareninsel gereist.
Oktober 2021: Nobelpreise für zwei deutsche Forscher
Wie jedes Jahr werden auch 2021 im Oktober die Nobelpreisträger verkündet. Diesmal sind gleich zwei deutsche Naturwissenschaftler unter den Laureaten: der 90-jährige Klimaforscher Klaus Hasselmann und der Chemiker Benjamin List (53). Hasselmann, der einst das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg leitete, hatte bereits vor Jahrzehnten auf den Beitrag des Menschen zur Erderwärmung hingewiesen. Er erhält die eine Hälfte des diesjährigen Physik-Nobelpreises gemeinsam mit dem US-Klimaforscher Syukuro Manabe. Der Italiener Giorgio Parisi, emeritierter Professor für Theoretische Physik von der Universität Rom La Sapienza, erhält die andere Hälfte des Physik-Nobelpreises für die Entdeckung verborgener Muster in ungeordneten komplexen Materialien.
Der aus Frankfurt stammende Benjamin List ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Er teilt sich den Chemie-Nobelpreis mit dem US-Amerikaner David MacMillan für die Entwicklung der asymmetrischen organischen Katalyse. Der Medizinnobelpreis geht 2021 an die beiden US-Forscher David Julius und Ardem Patapoutian für ihre Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung im Körper.
Spektakuläre (Schatz-)funde in Bayern
Bayerischen Archäologen gelingen in diesem Jahr einige Volltreffer: Sowohl in Niederbayern als auch in Augsburg finden Wissenschaftler wertvolle (Schmuck)stücke. Bei einer Grabung am Ortsrand von Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau entdecken Wissenschaftler ein rund 2.500 Jahre altes Kleinod aus Gold. Der Ohrring, der vermutlich einer sehr einflussreichen Dame gehörte, wurde in den Resten eines Befestigungswalles gefunden. Bei Bauarbeiten in Augsburg findet sich ein 15 Kilo schwerer römischer Münzschatz, einer der größten Deutschlands. Die gut 5.500 Silbermünzen aus einer Baugrube im Stadtteil Oberhausen können neue Erkenntnisse über das Leben der römischen Kaiserzeit liefern. Ebenfalls im Oktober präsentieren Archäologen Funde aus einem fast 1.500 Jahre alten Gräberfeld im Nördlinger Ries: Sensationell ist ein Kamm aus Elfenbein in einem Rittergrab. Auf der Vorder- und Rückseite sind jeweils Tiere eingeritzt – sie ähneln Antilopen – die vor Raubtieren fliehen. Und: Die Archäologen finden zwei Skelette, deren Hände ineinander verschränkt sind, also einen persönlichen Bezug zueinander aufweisen. Vielleicht ein tragisches Liebespaar?
November 2021: Gedämpfte Begeisterung nach Klimagipfel in Glasgow
Ein Schritt in die richtige Richtung, aber mehr auch nicht. Das ist die Bilanz vieler Experten zu den Beschlüssen der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Besonders bemerkenswert: Erstmals wird im Beschlusstext eines Klimagipfels erwähnt, dass die Kohleverstromung heruntergefahren wird und die internationale Kohlefinanzierung ausläuft. Allerdings verhindern China und Indien, dass gemeinsam der komplette Kohleausstieg gefordert wird. Das gemeinsame Ziel bleibt: Die Begrenzung der Erderwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Dies war beim Pariser Klimaabkommen 2015 bereits beschlossen worden. Dass die 200 beteiligten Staaten daran festhalten, bedeutet, dass sie ihre Bemühungen um das Aufhalten der Klimakrise deutlich verstärken müssen. Man einigt sich deshalb auf freiwilliger Basis, bis Ende 2022 die entsprechenden nationalen Maßnahmenpläne nachzuschärfen.
Deutscher Zukunftspreis 2021 für Biontech-Impfstoff
2021 wird er zum 25. Mal vergeben: der Deutsche Zukunftspreis, einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise Deutschlands. Die Überraschung über die Gewinner hält sich allerdings in Grenzen: Die Auszeichnung geht an die Entwickler des Corona-Impfstoffs von Biontech, an die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sowie an Christoph Huber und Katalin Karikó. Um den mit 250.000 Euro dotierten Preis aus den Händen des Bundespräsidenten zu erhalten, muss ein Produkt nicht nur innovativ, sondern bereits bis zur Marktfähigkeit entwickelt sein. Schon die Nominierung gilt als hohe Auszeichnung. Dem Biontech-Team ist es weltweit als erstes gelungen, einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln und bis zur Zulassung zu bringen. Basis des Impfstoffs von Pfizer/Biontech ist die mRNA-Technologie, deren Möglichkeiten die Nominierten bereits seit Jahrzehnten erforschen, etwa bei Immuntherapien gegen Krebserkrankungen.
Dezember 2021: Neue Dinosaurier-Art mit Keulen-Schwanz
Forscher berichten im Dezember von der Entdeckung einer neue Dinosaurier-Art in Chile. Die Spezies aus der Gruppe der Ankylosaurier soll vor etwa 75 Millionen Jahren gelebt haben und hat ein eindeutiges Merkmal: eine ungewöhnliche Schwanzform. Sein Name: Stegouros elengassen. Ankylosaurier waren vor allem in der Kreidezeit verbreitete, pflanzenfressende Dinosaurier mit einer Panzerung aus Knochenplatten und einem keulenartigen Schwanz, der vermutlich als Waffe genutzt wurde. Das gut erhaltene, fast vollständige Skelett des etwa zwei Meter großen Sauriers wurde in der Region Magellanes im chilenischen Teil Patagoniens gefunden.
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