Die Baustelle auf der A6.
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Die A6 ist eine Hauptverkehrsader in Deutschland. Bis Herbst 2025 wird sie ausgebaut. Das hat viele Staus zur Folge.

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Das Millionen-Projekt A6: Dauerbaustelle als Stau-Hotspot

Die A6 ist Hauptverkehrsader in Deutschland mit täglich 60.000 Fahrzeugen. Bis Herbst 2025 soll sie von der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg bis zum Kreuz Feuchtwangen/Crailsheim sechsspurig werden. Das Megaprojekt sorgt für Staus und Unfälle.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Baustellenabschnitt auf der A6 bei Schnelldorf sind die Baumaschinen ununterbrochen im Einsatz - trotz absoluter Mittagshitze. Die Zeit drängt. Denn der Verkehr soll hier, zwischen der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg und dem Kreuz Feuchtwangen/Crailsheim, bis Herbst 2025 sechsspurig rollen. Seit 2020 ist hier eine zehn Kilometer lange Großbaustelle. Laut Polizei ereigneten sich im betroffenen Abschnitt allein in diesem Jahr 77 Unfälle.

"Jedes liegengebliebene Fahrzeug führt zu Stau"

"Das Unfallrisiko auf Baustellen ist immer höher als auf einer Strecke ohne Baustellen", sagt Thomas Boehr, zuständiger Außenstellenleiter der Autobahn GmbH. "Das ergibt sich schon allein dadurch, dass es engere Fahrstreifen als im Normalfall sind. In freien Strecken habe ich zum Beispiel auch den Seitenstreifen, wo ein Pannenfahrzeug ausweichen kann", so Bauingenieur Boehr. "Das gibt es in Baustellen nicht. Jedes liegengebliebene Fahrzeug führt in diesem Bereich dementsprechend zu einem Stauereignis."

Von Paris nach Prag – Hauptverkehrsader A6

Hinzu kommt: Die A6 ist einer extrem hohen Verkehrsbelastung ausgesetzt. Laut Boehr wird dieser Baustellenabschnitt tagtäglich von etwa 60.000 Fahrzeugen – darunter 18.000 Lastwagen – befahren. "Die A6 ist eine Hauptverkehrsader und nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Netz sehr wichtig. Sie läuft von Paris bis nach Prag und darüber hinaus", weiß der zuständige Außenstellenleiter der Autobahn GmbH.

Ausbau kostet 215 Millionen Euro

Auch deshalb sei der Ausbau auf der A6 enorm wichtig. Sechs Fahrstreifen erhöhen laut Böhr nicht nur die Leistungsfähigkeit der Strecke, sondern auch die Verkehrssicherheit. Dadurch reduziere sich die Unfallgefahr um ein Vielfaches. Für die aktuelle Hauptreisezeit bedeutet der Ausbau gleichzeitig aber auch: kilometerlange Staus und nicht selten Vollsperrungen. "Es ist nicht möglich, dass wir so eine große Baustelle während der Hauptreisezeit stilllegen. Wir versuchen, alle anderen Maßnahmen außerhalb dieser Zeit zu legen. Aber bei so einer Baustelle können wir keine Rücksicht darauf nehmen, wenn wir im Zeitplan bleiben wollen", betont Boehr. Die Kosten für das 215 Millionen Euro teure Projekt trägt der Bund.

Weitere Großbaustellen auf der A6 in Mittelfranken

Gebaut wird nicht nur zwischen der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg und dem Kreuz Feuchtwangen/Crailsheim, sondern auch auf weiteren Abschnitten der A6 in Mittelfranken. "Für die Niederlassung Nordbayern ist Mittelfranken aktuell auf jeden Fall der Schwerpunkt. Wir haben hier die Baustelle an der Landesgrenze, den sechsspurigen Ausbau zwischen Schwabach-West und Triebendorf und den Umbau des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost", erklärt der Bauingenieur.

ADAC warnt vor kilometerlangen Staus am Wochenende

Der ADAC warnt zwischen dem 2. und 4. August vor kilometerlangen Staus auf der A6 in beide Richtungen. Insbesondere heute Nachmittag dürften die Autobahnen wegen der zweiten Reisewelle und des gleichzeitigen Rückreiseverkehrs besonders voll werden. Deshalb empfiehlt der ADAC, Fahrten – wenn möglich – auf unter der Woche zu verlegen.

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