Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs am Montag, 26. August, im österreichischen Vorarlberg hat die Polizei nun die Überreste eines Menschen geborgen. Nach derzeitigen Erkenntnissen könnte es sich dabei um den Piloten, einen 59-jährigen Italiener, handeln, teilte die Vorarlberger Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Bereits am Dienstagmorgen hatte eine österreichische Hubschrauberbesatzung die Fluggastzelle südwestlich des Mottakopfes in etwa 1.500 Meter Höhe entdeckt. Wegen dichten Nebels war die Suche am Montagabend zunächst abgebrochen worden.
Neue Hinweise zur Absturzursache
Das Kleinflugzeug war am Montag gegen acht Uhr in der Nähe der Gemeinde Brand abgestürzt, als es sehr neblig war. Die Maschine soll nach Angaben der Flugunfallkommission bereits während des Fluges in der Luft zerbrochen sein. Das würde erklären, warum die Wrackteile über ein Gebiet von rund 6.000 Quadratmetern verstreut gefunden worden waren.
Daten der österreichischen Flugsicherung Austro Control zeigen außerdem, dass der Pilot das Gebiet zunächst in großer Höhe überfliegen wollte, als die Maschine an Höhe verlor und abstürzte, so die Polizei weiter. An Bord sei wohl nur der Pilot gewesen, so ein Polizeisprecher des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg am Montag.
Flug-Route lässt sich via App genau nachvollziehen
Auf der Website "Flightradar24" [externer Link] lässt sich die Route des Kleinflugzeugs vom Typ Beechcraft Baron 58 von Italien bis zur Absturzstelle nachvollziehen. Das Flugzeug war am Montag um etwa 7 Uhr in der Nähe von Genua im italienischen Ligurien gestartet. Als Höhenangabe werden im Verlauf des Flugs rund 25.000 Fuß angezeigt, das entspricht über 7.000 Metern.
Kurz nach acht Uhr macht die Maschine bei der Gemeinde Brand eine scharfe Linkskurve. Nordwestlich des fast 2.200 hohen Mottakopfes endet der Flugverlauf. Bei Flightradar24 ist zu sehen, dass das Kleinflugzeug kurz vor dem Absturz eine Geschwindigkeit von 271 Knoten erreicht und damit - im Vergleich zu den Herstellerangaben - viel zu schnell unterwegs war.
Stieg der Pilot zu hoch auf?
Im Internet wird in einschlägigen Fliegerforen bereits über die möglichen Gründe des Absturzes diskutiert. Ein User mutmaßt, dass das Kleinflugzeug viel zu hoch gewesen sei und für einen untrainierten Piloten Drucksauerstoff notwendig wäre.
Laut Herstellerangaben ist das Flugzeug fähig, auf 25.000 Fuß zu steigen. Allerdings handelt es sich bei der verunglückten Maschine um ein älteres Modell, Baujahr 1978. Auch die Steilkurve kurz vor dem Absturz sorgt für Diskussionen.
Flugzeug sollte in Niederbayern landen
Auf BR-Anfrage bestätigte der Flugplatz in Straubing-Wallmühle, dass das Kleinflugzeug auf dem Weg nach Niederbayern war. Nähere Angaben zum Piloten und dem Hintergrund der Reise könne man nicht machen, so Geschäftsführer Florian Kindzorra.
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