Die Allgäuer Sternsinger segnen heuer nicht nur die Häuser in der Region.
Bildrechte: BR / Johannes Hofmann
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Allgäuer Sternsinger reisen zum Bundespräsidenten

Allgäuer Sternsinger reisen zum Bundespräsidenten

Für viele Kinder ist es ein Highlight: Als Heilige Drei Könige verkleidet, ziehen die Sternsinger von Tür zu Tür, segnen Häuser und sammeln Spenden. Einigen Allgäuer Sternsingern steht ein ganz besonderer Besuch bevor – beim Bundespräsidenten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Es gibt zwar eigentlich nur drei von ihnen, doch in Kempten verwandeln sich an diesem Morgen gleich Dutzende Kinder mithilfe von aufwändigen Gewändern in die Heiligen Drei Könige – damit sie später in unterschiedlichen Gruppen von Haus zu Haus ziehen können.

Unter ihnen: der 12-jährige Melchior, der eigentlich Josias Hartmann heißt und aus Buchenberg kommt. "Wir haben schon ziemlich oft geprobt", erzählt er, "ich bin schon aufgeregt, aber glaube schon, dass alles glatt verlaufen wird." Zusammen mit Caspar und Balthasar, besser bekannt als Miriam und Amelie, geht es wenig später los.

Generalprobe im Allgäu

Niemand verpasst seinen Einsatz, keiner vergisst seinen Text. Es läuft alles rund – und das ist auch gut so, denn der Auftritt der Sternsinger gleicht in diesem Fall einer Generalprobe. Stellvertretend für alle Sternsinger in Deutschland haben Josias, Miriam und Amelie sowie 17 weitere Kinder aus dem Allgäu die Ehre, am 6. Januar an einer ganz besonderen Tür in Berlin zu klopfen, am Schloss Bellevue bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

"Das wird sicher toll, unvergesslich", meint Josias Hartmann. Den Bundespräsidenten hat der 12-Jährige noch nie gesehen, am Montag dürfen die Sternsinger dann nach ihrem Auftritt sogar Fragen stellen. "Das ist auch schon eine große Ehre, mit dem allein zu sein, da bin ich schon gespannt drauf", freut sich Josias.

Motto: Sternsingen für Kinderrechte

Das Motto beim Dreikönigssingen dieses Jahr lautet "Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte". Um die Botschaft zu unterstreichen, haben die Jungen und Mädchen ein Geschenk für den Bundespräsidenten dabei: einen selbst gestalteten Stuhl. Er steht symbolisch dafür, dass Kinderrechte immer einen Platz haben müssen in der Welt, so der Gemeindereferent von St. Lorenz Pfarrei, Martin Zeller. "Der Bundespräsident hat eine große Reichweite, macht viele Besuche", sagt er und fordert – gemäß dem Motto: "Setz dich doch ein für die Rechte der Kinder, weltweit und in Deutschland, damit es ins Bewusstsein kommt, es ist notwendig."

Spenden in Milliardenhöhe

Bei der ganzen Aktion geht es aber nicht nur um Symbolik. Denn beim Dreikönigssingen kommt jedes Jahr auch viel Geld zusammen, seit Beginn vor mehr als 60 Jahren rund 1,3 Milliarden Euro. Mit den Mitteln werden Projekte für benachteiligte und notleidende Kinder überall auf der Welt unterstützt. Dieses Jahr steht besonders Kolumbien im Fokus, wo Kinder und Jugendliche häufig schon früh im Leben Gewalt erleben, so Martin Zeller.

Vorfreude auf Schloss Bellevue

Die Allgäuer Sternsinger sammeln neben Spenden auch die ein oder andere Süßigkeit ein. Melchior Josias Hartmann hat ein Grinsen auf dem Gesicht: "Also zwischendurch waren schon ein paar Stolperer drin. Aber sonst lief eigentlich alles ganz gut, bin schon zufrieden eigentlich." Nach der erfolgreichen Generalprobe sind jetzt alle gespannt auf Schloss Bellevue.

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