Anschlag in New Orleans: Was wir bisher wissen
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Anschlag in New Orleans: Was wir bisher wissen

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Anschlag in New Orleans – Explosion in Las Vegas: Aktuelle Infos

Anschlag in New Orleans – Explosion in Las Vegas: Aktuelle Infos

In New Orleans war in der Silvesternacht ein Mann in eine Menschenmenge gerast. Wenig später explodierte in Las Vegas ein Tesla-Fahrzeug. Zwischen beiden Vorfällen besteht nach Angaben der Ermittler kein Zusammenhang. Was wir bisher wissen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

In New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana ist in der Silvesternacht ein Mann mit einem Pickup in eine Menschenmenge gerast. 15 Menschen starben. Die Tat war offenbar islamistisch motiviert.

Wenige Stunden später explodierte in Las Vegas ein Tesla-Cybertruck vor dem Trump International Hotel. Ein Mensch starb, mehrere Personen wurden verletzt. Auch hier ermitteln die Behörden wegen Terrorverdachts.

Besteht ein Zusammenhang zwischen der Tat in New Orleans und Las Vegas?

Zwischen dem tödlichen Anschlag in New Orleans und der Explosion eines Tesla-Fahrzeugs vor einem Trump-Hotel in Las Vegas besteht nach Angaben der Ermittler kein Zusammenhang.

Die Bundespolizei FBI erklärte am Donnerstag zu dem Anschlag in New Orleans, der Täter habe vorliegenden Erkenntnissen zufolge wohl allein gehandelt. Später teilten die Behörden auch in Las Vegas mit, es gebe auch von ihrer Seite keine Hinweise auf eine Verbindung.

Sowohl der Tesla-Cybertruck als auch das bei dem Anschlag in New Orleans verwendete Fahrzeug waren über denselben Autovermittler angemietet worden. Beide Täter waren beim US-Militär. Der Täter von Las Vegas war in Deutschland stationiert und befand sich gerade auf Heimaturlaub.

Was ist in New Orleans passiert?

Am Neujahrsmorgen ist ein Mann in New Orleans in der Bourbon Street im Ausgehviertel French Quarter mit seinem Geländewagen in Fußgänger gefahren. Der Vorfall ereignete sich um 3.15 Uhr (Ortszeit, 10.15 Uhr MEZ), als viele Menschen dort Silvester feierten.

Nachdem das Fahrzeug zum Stillstand gekommen war, stieg der Fahrer laut Polizeiangaben aus und eröffnete das Feuer auf die eintreffenden Beamten. Die Polizisten erwiderten das Feuer und töteten den Fahrer.

Die Ermittler entdeckten im Wagen des Mannes Waffen und mutmaßliche selbstgebaute Sprengsätze. Auch im French Quarter selbst waren zwei Sprengsätze deponiert worden, die von den Ermittlern entschärft wurden.

Was weiß man über den Angreifer von New Orleans?

Bei dem Fahrer des Wagens handelt es sich nach Angaben der US-Bundespolizei FBI um den 42-jährigen US-Bürger Shamsud-Din J. aus Texas. Er sei ehemaliger US-Soldat gewesen.

Welches Motiv steckt hinter der Tat von New Orleans?

Das FBI ermittelt wegen eines Terroranschlags. US-Präsident Biden zufolge war der Täter von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) inspiriert. Darauf ließen Videos schließen, die der Mann im Internet geteilt hatte. Außerdem haben die Ermittler in dem Tatfahrzeug eine IS-Flagge gefunden.

Gab es Mittäter in New Orleans?

Nach neuen Erkenntnissen des FBI handelte der Attentäter als Einzeltäter. Am Tag zuvor hatte die US-Bundespolizei in ersten Stellungnahmen erklärt, sie gehe davon aus, dass Shamsud-Din J. bei der tödlichen Auto-Attacke in der Neujahrsnacht nicht allein gehandelt habe.

Die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass auf Aufnahmen einer Überwachungskamera zu sehen ist, wie drei Männer und eine Frau einen von mehreren improvisierten Sprengsätzen platzieren. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf die Louisiana State Police.

Welche Sicherheitsvorkehrungen gab es in New Orleans?

Das French Quarter in New Orleans war seit Jahren durch Poller gegen Anschläge geschützt. Im November teilte die Stadtverwaltung mit (externer Link), die alten Poller durch neue versenkbare zu ersetzen. Die Arbeiten sollten früh im Jahr 2025 abgeschlossen werden.

Polizeipräsidentin Anne Kirkpatrick sagte laut CNN, man habe Polizeiautos und andere Barrieren in Teilen der Bourbon Street aufgestellt, aber der Angreifer fuhr auf den Bürgersteig, um den Barrieren auszuweichen, und raste schließlich in die Menschenmenge.

Was ist in Las Vegas vor dem Trump-Hotel passiert?

Wenige Stunden nach dem Anschlag in New Orleans, am Mittwochmorgen um 8.40 Uhr Ortszeit, explodierte in Las Vegas vor dem Trump International Hotel ein Fahrzeug von Tesla. Das Auto ging in Flammen auf, sieben Menschen wurden verletzt, der Fahrer tot im Innenraum aufgefunden.

Was ist zum Täter von Las Vegas bekannt?

Die gerichtsmedizinische Untersuchung hat bestätigt, dass es sich bei dem Fahrer des Cybertrucks um einen 37-jährigen Soldaten handelt, der aus dem Bundesstaat Colorada stammt und nach Polizeiangaben der US-Eliteeinheit Green Berets angehörte. Er war in Deutschland stationiert, befand sich aber gerade auf Heimaturlaub. Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Fahrer sich vor der Explosion in dem Wagen erschossen hatte.

Dem FBI zufolge ist das Motiv bislang unbekannt. Insbesondere sei nicht klar, ob es sich um einen Terrorakt handle.

Welche Reaktionen gibt es zur Tat von New Orleans?

Der Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, rief für New Orleans den Notstand aus. US-Präsident Joe Biden erklärte, es gebe keine Rechtfertigung für Gewalt jeglicher Art. "Wir werden keinerlei Angriffe auf eine der Gemeinden unseres Landes tolerieren."

Der künftige US-Präsident Donald Trump brachte den Angriff mit illegaler Migration in Verbindung. "Wenn ich sagte, dass die Kriminellen, die ins Land kommen, viel schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben … hat sich das bewahrheitet", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. 

Bundeskanzler Scholz (SPD) verurteilte im Onlinedienst X den "sinnlosen Hass" und bekundete sein Beileid.

Im Video: Ermittlungen nach Anschlägen in USA

Abgesperrte Straße in New Orleans
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Ermittlungen nach Anschlägen in USA

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, sie sei zutiefst bestürzt über den vorsätzlichen Angriff auf Menschen. "Während die Behörden ihre Ermittlungen fortsetzen, stehen wir in dieser tragischen Zeit in voller Solidarität mit den Opfern und ihren Familien", erklärte sie im Onlinedienst X. 

Mit Informationen von dpa, AFP, Reuters

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