Mehrmals dreht Kuratorin Julia Bondl den Schlüssel im Uhrwerk. Dann düst die Uhrwerk-Bahn aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert auch schon los und fährt rasant durch die Kurven. Die Gleise sind in einer Acht angeordnet, nach ein paar Runden bleibt die Märklin-Spielzeugbahn stehen. "Es gab dann natürlich später auch andere Mechanismen, von der Dampfmaschine bis zum Elektrischen", sagt Kuratorin Bondl.
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Modellbahnen aus der "Weißblech-Ära"
Die Uhrwerk-Bahn stammt laut der Kuratorin aus der "Tin Plate"-, also der "Weißblech"-Ära. Denn Märklin hatte damals alles in Weißblech gefertigt. Und genau aus dieser Ära stellt das Maximilianmuseum in "Kleine Welten" Lokomotiven, Personen- und Güterwagen, Gleise und Zubehör aus. Alles deutlich größer als die heutigen Modelleisenbahnen. Die Tin Plate-Ära dauerte von 1891 bis 1936.
"Lehrreiches" Spielzeug
Jedes einzelne Exponat ist für Museumsleiter Christoph Emmendörffer eine Kostbarkeit und ein wichtiger Einblick in die Erziehung damaliger Zeiten. Die Modelle seien nämlich sehr lehrreich gewesen. "Man wird herangeführt an Technik, wie funktioniert eine Dampflok zumindest in den Anfängen oder wie baue ich eine elektrische Gleisanlage auf, die dann auch funktioniert? Also da wird man schon an das wahre Leben oder an das spätere ernste Berufsleben herangeführt", glaubt Emmendörffer.
Auch internationale Waggons sind zu sehen
Märklin produzierte nicht nur für deutsche Kunden. In der Ausstellung sind auch internationale Vitrinen zu sehen, weil Märklin auch explizit für den Export in die USA, nach Großbritannien und Frankreich gefertigt hat. Dementsprechend findet man in den "Kleinen Welten" auch landestypische Lokomotiven. "Also auch für die verschiedenen Linien, die dann in Frankreich zum Beispiel auch gefahren sind, Paris, Lyon, Marseille zum Beispiel", sagt die Kuratorin.
Alle Exponate in "Kleine Welten" stammen aus einer Augsburger Privatsammlung. Wer das historische Spielzeug anschauen möchte, hat dazu noch bis zum 9. Februar Zeit.
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