Der ARD-Nachrichtentag beim BR: Jugendliche gestalten das Programm mit. Sie lernen, wie Nachrichten entstehen, stärken so ihre Medienkompetenz.
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Der ARD-Nachrichtentag beim BR: Jugendliche gestalten das Programm mit. Sie lernen, wie Nachrichten entstehen, stärken so ihre Medienkompetenz.

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ARD-Nachrichtentag: Junge Leute machen BR24-Programm

ARD-Nachrichtentag: Junge Leute machen BR24-Programm

Besonderer Besuch beim BR: Schülerinnen und Schüler haben heute mitgemischt und geholfen, Nachrichten zu produzieren. Das war nicht ganz uneigennützig - denn auch der BR will von den jungen Leuten lernen, um noch besser zu werden.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr am .

Mitmischen und voneinander lernen: Das ist die Devise des ARD-Nachrichtentags. Wie entstehen Nachrichten? Wie setzt der BR die Themen? Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hat am Donnerstag den ganzen Tag mitgeholfen, das BR-Programm zu gestalten: im Hörfunk und in der Online-Redaktion. So konnten die jungen Menschen ihre Medienkompetenz stärken.

Schülerinnen und Schüler recherchieren, diskutieren, präsentieren für den BR

Die zwölf Jugendlichen waren bei BR24 Radio und haben an den Konferenzen teilgenommen, eigene Themen vorgeschlagen und so ihre Perspektive eingebracht. Mit dem Team von BR24 Digital haben die Jugendlichen Videos für die Social-Media-Kanäle BR24-Insta und BR24-TikTok produziert. Auch beim BR24-Faktenfuchs haben sie vorbeigeschaut und vieles zu den Themen Faktencheck und Erkennen von Falschmeldungen gelernt. Die News-WG hat sich ebenfalls am ARD-Nachrichtentag beteiligt. Hier haben die Jugendlichen Inhalte für den Instagram-Kanal der News-WG erstellt.

BR-Nachrichtentag: Lernen von den Jugendlichen

Auch wir vom BR wollten von den Schülerinnen und Schülern lernen und haben gefragt: Wie können wir besser werden? Wie können wir unsere Angebote noch attraktiver machen? Die Antworten waren vielfältig und aufschlussreich.

So wurde deutlich, dass vor allem negative Nachrichten bei den Jugendlichen hängen blieben: "Ich persönlich würde gerne mehr über positive Themen hören, jetzt nicht Krieg oder dass irgendwelche Bomben eingeschlagen sind. Das wird langsam einfach einseitig", sagte Janos Sumegi von der Carl-Steinmeier-Mittelschule in Riemerling.

Auch Sozialthemen kamen den Schülerinnen und Schülern im Programm von BR24 Radio offensichtlich zu kurz: "Mir fehlen die Geschichten über Menschen und Pflegekräfte in Krankenhäusern und darüber, wie es in Kitas aussieht. Mich würde mehr interessieren, was im sozialen Sektor passiert, Themen, die nicht oder weniger politisch sind", erzählte Jannis Häckl. Er geht auf die GGSD Fachakademie für Sozialpädagogik in Ingolstadt.

Positives Fazit der Lehrkräfte

Seine Lehrerin Stefanie Lindl-Fischer wies dabei auf die hohe Bedeutung von Medienkompetenz hin - gerade im Zeitalter vieler Falschnachrichten: "Ich unterrichte Literaturen, Medienpädagogik und Politik und Gesellschaft und habe da junge Erwachsene vor mir sitzen. Und mir ist es total wichtig, dass diese einen Eindruck bekommen, wie Medien arbeiten." Es gehe darum, Vorurteilen über die Medien entgegenzuwirken und selbst zu reflektieren, so die Pädagogin.

"Wenn die Schülerinnen und Schüler den Blick hinter die Kulissen bekommen und mal sehen, wie Nachrichten gemacht werden, dann haben sie selber einen Eindruck davon, wie Journalisten arbeiten, wie Nachrichten zustande kommen. Und ich hoffe, dass sie diesen positiven Eindruck eben auch weitergeben an die Kinder und Jugendlichen, mit denen sie bald arbeiten", betont sie.

Elisabeth Werkmann, Lehrerin an der Realschule Neutraubling, ergänzt: "Ganz wichtig für die Schüler ist der Blick über den Tellerrand, dass sie etwas Neues kennenlernen. Dass sie sehen, wie in so einem großen Rundfunkhaus gearbeitet wird." Der Tag sei sehr gewinnbringend gewesen, fasst Werkmann zusammen und fügt an: "Vielen Dank nochmal, dass wir das machen durften!"

Redaktionsleiter von BR24 Radio verspricht: Nehmen Ideen der Schüler mit

Ebenfalls hellauf begeistert zeigte sich Torsten Teichmann, Redaktionsleiter von BR24 Radio, über den Besuch der zwölf Schülerinnen und Schüler im Rahmen des ARD-Nachrichtentags. "Wir erweitern unsere Redaktion, um dadurch viel mehr Input zu bekommen, viel mehr Ideen und Anregungen über das, was wir jeden Tag machen." Es sei das Ziel, ein Angebot für alle gesellschaftlichen Gruppen zu haben. "Dazu gehören junge Hörerinnen und Hörer und Userinnen und User."

Dabei ging er auch gleich auf eine Anregung der Schüler ein: "Über die Entwicklungen im Nahen Osten positiv zu berichten, ist oft schwierig. Aber dem Wunsch nach mehr sozialen Themen kommen wir nach", versichert Teichmann im Gespräch mit den Jugendlichen, "und wir werden nicht nur darüber berichten, was nicht funktioniert, wozu man neigt, sondern auch über das, was funktioniert."

Ziel: auf Bedeutung von vertrauenswürdigen Informationen aufmerksam machen

Mit dem ARD-Nachrichtentag wie beim BR kommen die öffentlich-rechtlichen Sender einer Forderung ihres Publikums nach. Denn 74 Prozent der Befragten des Reuters Institute Digital News Report aus diesem Jahr ist es besonders wichtig, dass Medien transparent kommunizieren, wie Nachrichten entstehen.

Und: Mit der Aktion will die ARD auch auf die Bedeutung von vertrauenswürdigen Informationen aufmerksam machen und vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den sicheren Umgang mit Nachrichten werben. Weitere Publikumsdialog-Angebote dafür sind geplant.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

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