Um Jugendliche auf Instagram besser zu schützen, hat Mutterkonzern Meta gestern die Einführung von "Teen Accounts" angekündigt. Die Meta-Vizechefin für Sicherheitsfragen, Antigone Davis, sprach von einem "bedeutenden Update", das Eltern Sicherheit geben solle. "Teen Accounts" soll es im nächsten Jahr auch auf anderen Plattformen des Konzerns geben.
Insta-Chef adressiert besorgte Eltern
Mit den neuen "Teen Accounts" will CEO Adam Mosseri "die drei Hauptsorgen" von Eltern junger Instagram-Nutzer angehen, wie er in einem Video erklärt (externer Link): mit wem ihre Kinder in Kontakt treten, welche Inhalte sie sehen und wieviel Zeit sie online verbringen.
So funktionieren "Teen Accounts"
Accounts für Nutzer unter 16 sind standardmäßig privat. Nur wer als Follower bestätigt wurde, kann gepostete Inhalte sehen und mit ihnen interagieren oder Direktnachrichten schicken. Zudem gelten strenge Inhaltsfilter, die einerseits die Darstellung von Gewalt oder Schönheits-OPs beschränken soll, aber auch Schimpfwörter aus Nachrichten und Kommentaren filtert. Nach einem täglichen Nutzungs-Limit von 60 Minuten sperrt sich die App selbst, zwischen 22 Uhr und sieben Uhr morgens zeigt sie außerdem keine Benachrichtigungen mehr an.
Eltern müssen Privilegien freigeben
Potenzielle Jung-Influencer, die gerne mehr Nutzungszeit oder ein öffentliches Instagram-Profil haben wollen, müssen dafür die Erlaubnis ihrer Eltern einholen. Über die "Elternaufsicht" genannte Funktion können Eltern einsehen, mit wem ihre Kinder gechattet haben und welche Themen ihnen angezeigt wurden. Auch individuelle Nutzungszeiten lassen sich einstellen.
Ehrliche Teenager werden automatisch umgestellt
Instagram-Nutzer, die jünger als 16 sind und beim Geburtsjahr nicht geschwindelt haben, werden laut Mosseri binnen 60 Tagen automatisch auf "Teen Accounts" mit den strengsten Sicherheitseinstellungen umgestellt – zumindest in Großbritannien, den USA, Kanada und Australien. Länder der Europäischen Union sollen im weiteren Verlauf des Jahres folgen.
Verbraucherzentrale bleibt skeptisch
Eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Bayern e.V. begrüßt zwar die die Chance auf mehr Jugendschutz durch strengere Privatsphäre-Einstellungen in "Teen Accounts", sie warnt aber auch: "Es bleibt abzuwarten, wie gut die Altersverifikation tatsächlich funktionieren wird", ob Instagram Teenager-Accounts also wirklich erkennt und "ob die angekündigten Änderungen konsequent umgesetzt werden".
Digitalminister begrüßt Änderungen
Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring (Freie Wähler) findet die Einführung von "Teen Accounts" auf dem Weg zu mehr Sicherheit für junge Menschen im Netz "erfreulich" und hofft auf einen Effekt im Kampf gegen Desinformation im Netz: "Die neuen Teenager-Konten interpretiere ich als einen weiteren Schritt auf diesem gemeinsamen Weg."
Mit Informationen von AFP.
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