Der Asiatische Moschusbockkäfer könnte enormen wirtschaftlichen Schaden verursachen, denn er geht auf Kirschbäume, Aprikosen- und Zwetschgenbäume. Er befällt außerdem auch Kriecherl, Mirabellen, Pflaume, Blutpflaume, Zierkirsche, Traubenkirsche, Schlehe, Pfirsich sowie Kirschlorbeer, die zu den Prunusgewächsen gehören. Wenn sich der Moschusbockkäfer in diesen Gewächsen eingenistet hat, muss der entsprechende Baum gefällt werden. Gartenbesitzer müssen auch auf die richtige Entsorgung der Pflanzen achten.
Behörden behalten den Käfer im Auge
Seit einigen Jahren nun schon streifen Behördenmitarbeiter durch private Gärten in Kolbermoor und Rosenheim. Es gilt einen Käferbefall so früh wie möglich zu entdecken. Die Gartenbesitzer kennen die Behördenmitarbeiter meist schon und auch die Gefahr, die vom Asiatischen Moschusbockkäfer ausgeht.
Die Mitarbeiter schauen nach Bohrmehl am Boden, nach aufgeplatzter Rinde und ob ein Baum "weint", also Gummifluss aufweist. Hat sich der Moschusbockkäfer einmal im Stamm eingenistet, bleibt nur noch, den befallenen Baum zu fällen. Dafür werden die umstehenden Bäume aber gerettet, betont Angela Gruber von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.
Käfer-Monitoring zeigt Erfolge
Zu Beginn der Gartenkontrollen 2018 habe man im Jahr rund 100 befallene Bäume in Kolbermoor fällen müssen, berichtet Angela Gruber. Vergangenes und dieses Jahr seien es keine zehn Bäume gewesen, die gefällt werden mussten. Gruber führt dies durchaus auf das Käfer-Monitoring zurück. Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden. Alle Gartenbesitzer werden nach wie vor gebeten, einen möglichen Befall zu melden. Erst wenn es vier Jahre lang keinen Käferbefall mehr gibt, könne die Quarantänezone in Kolbermoor und Rosenheim in Sachen Asiatischer Moschusbockkäfer aufgehoben werden.
Kirschlorbeer: Richtige Entsorgung wichtig
In Kolbermoor, Rosenheim und auch in Bad Aibling müssen Prunusgehölze fachgerecht entsorgt werden. Auf den Wertstoffhöfen stehen entsprechende Container. Man sei hier auf die Mitarbeit der Gartenbesitzer angewiesen, heißt es am städtischen Wertstoffhof in Rosenheim in der Innlände. Kontrollieren könne man die fachgerechte Entsorgung nicht. Man müsse einfach darauf vertrauen, dass der Gartenbesitzer Prunusgehölze, wie etwa den Kirschlorbeer, selbst erkennt und in den richtigen Container wirft.
Verwechslungsgefahr mit heimischem Käfer
Damit es zum Beispiel am Rosenheimer Wertstoffhof beim Asiatische Moschusbockkäfer keine Verwechslungsgefahr mit dem heimischen Käfer gibt, steht vor dem betreffenden Container auch ein großes gelbes Schild, auf dem der markante Asiatische Moschusbockkäfer abgebildet ist. Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung. Während der heimische Moschusbockkäfer durchgehend grünlich bis dunkel metallisch glänzend ist, trägt der Asiatische Käfer den auffälligen roten Halsschild.
Asiatische Moschusbockkäfer: Leuchtend rotes Halsschild
Ursprünglich kommt der Käfer in der Mongolei, China, Nord- und Südkorea sowie in Vietnam vor. In Europa sind bisher nur einzelne Befallsgebiete in Italien und Deutschland bekannt, heißt es auf der Webseite des Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Der Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii) ist ein Gehölzschädling, der ohne Fühler etwa 2,5 bis 4 Zentimeter lang ist. Er ist glänzend schwarz, besonders auffällig ist der leuchtend rote Halsschild. Die Fühler sind ungefähr eineinhalb bis zweimal so lang wie der Körper.
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