Ein gesprengter Geldautomat (Symbolbild)
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Automatensprengungen in Unterfranken: Festnahmen in Holland

Automatensprengungen in Unterfranken: Festnahmen in Holland

Nach Automatensprengungen in Unterfranken im Februar gab es nun in den Niederlanden mehrere Festnahmen. Den drei Männer werden aber noch weit mehr Taten zugeschrieben – bei denen oft weit mehr als Automaten Schaden nahmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Bei einem europaweiten Polizei-Einsatz wurden drei Männer in den Niederlanden festgenommen. Sie stehen im Verdacht, für mehrere Sprengstoffanschläge auf Geldautomaten verantwortlich zu sein, unter anderem auch für Automatensprengungen in Stadtlauringen (Landkreis Schweinfurt) und Bad Königshofen (Landkreis Rhön-Grabfeld) im Februar dieses Jahres.

Mehr als monetärer Schaden

Das meldet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Demnach richten sich die Ermittlungen in den unterfränkischen Fällen auch gegen Logistiker und Unterstützer der Gruppierung.

In Bad Königshofen war die Explosion am 19. Februar so stark, dass die Sparkassenfiliale erheblich beschädigt wurde. Auch in Stadtlauringen entstand in der Nacht zum 26. Februar großer Schaden, eine Wohnung über der Bank musste vorübergehend evakuiert werden.

Mehrere Millionen Euro Schaden

Laut LKA Rheinland-Pfalz wurden ein 30 Jahre alter Mann aus Velsen (Provinz Noord-Holland), ein 24-Jähriger aus Edam (Noord-Holland) sowie ein 25 Jahre alter Mann aus Purmerend (Noord-Holland) festgenommen. Die mutmaßlichen Täter sollen für 15 Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern verantwortlich sein. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Die Polizei vermutet, dass die festgenommenen Männer zu einem größeren kriminellen Netzwerk gehören. Laut Behörden setzten die Täter Festsprengstoff ein und gefährdeten dadurch auch das Leben unbeteiligter Menschen.

Neben den Festnahmen durchsuchte die Polizei in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden mehrere Objekte und sicherte umfangreiches Beweismaterial, das nun ausgewertet wird. In Bayern gab es keine Durchsuchungen, allerdings waren Polizeikräfte des Landeskriminalamts an den Razzien in Holland beteiligt.

2024: 18 Sprengungen in Bayern

Laut LKA Rheinland-Pfalz sind die Fälle von Automatensprengungen dank intensiver Zusammenarbeit deutscher Behörden mit den Niederlanden, von wo aus ein Großteil der Taten begangen wird, und verstärkter Sicherheitsmaßnahmen der Banken aktuell rückläufig.

Diesem bundesweiten Trend steht die Entwicklung in Bayern entgegen. Hier wurden Januar bis Mitte August 2024 nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts 18 Geldautomaten gesprengt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur 11 Stück. Zur Höhe der Beute äußert sich das Bayerische Landeskriminalamt regelmäßig nicht. Aus den Zahlen des Bundeskriminalamts für 2023 geht aber hervor, dass die Diebe im Erfolgsfall bundesweit durchschnittlich rund 100.000 Euro stehlen konnten.

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