Badende Kinder an einem See
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Badende Kinder an einem See (Symbolbild)

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Bakterien und Blaualgen: Badeverbote für Seen in Niederbayern

Dem Osten Bayerns steht laut Vorhersagen ein heißes Wochenende bevor. In Niederbayern sind jetzt aber Badeseen gesperrt worden, weil die Wasserqualität zu schlecht war. Wer testet die Seen und in welchen Abständen - und wo bekommt man Infos?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Blaualgen und Bakterien machen den Badeseen im Landkreis Passau zu schaffen. Im Landkreis Rottal-Inn konnte hingegen bei einem Badesee Entwarnung gegeben werden.

Zum Artikel: Baden im Fluss: Wie sicher und sauber ist die Donau?

Schifferersee: Badeverbot wegen Blaualgen

Das Landratsamt hat am Freitagmittag mitgeteilt, dass ab sofort für den Schifferersee in der Gemeinde Neuhaus am Inn wegen der hohen Blaualgen-Konzentration ein Badeverbot ausgesprochen werden musste. Es gelte auch für das Wochenende, heißt es.

Verstärkte Blaualgenbildung gebe es auch im Dreiburgensee in der Gemeinde Tittling. Hier könnte zwar weiter gebadet werden, allerdings auf eigene Gefahr. Kleinkinder sollten sich hier nicht im Wasser aufhalten.

Bereits seit dem gestrigen Donnerstag besteht ein Badeverbot für den Freudensee in Hauzenberg. Hier wurden bei Wasserproben die Grenzwerte für Kolibakterien um das Doppelte, für Enterokokken sogar um das Siebenfache überschritten. Für das weitere Vorgehen kommt es auf das Ergebnis einer weiteren Überprüfung am Montag, den 26. August, an.

Badewarnung für den Rottauensee aufgehoben

Das Gesundheitsamt im Kreis Rottal-Inn hatte außerdem am vergangenen Mittwoch eine Badewarnung für den Rottauensee Postau in Postmünster ausgegeben. Bei einer turnusmäßigen Beprobung des Badewassers am vergangenen Montag waren Grenzwertüberschreitungen von verschiedenen Bakterien (Escherichia coli und intestinale Enterokokken) festgestellt worden. Ursache waren vermutlich die kräftigen Regenfälle von vergangenem Sonntag auf Montag. Am Dienstag wurden Kontrollproben genommen, so das Landratsamt weiter. Sie wurden zur Auswertung an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nach Oberschleißheim gebracht. Wie es in einer Mitteilung vom heutigen Freitag heißt, sind die jüngsten Proben von zwei unterschiedlichen Stellen des Sees unbedenklich. Die Einzelmesswerte der Parameter Escherichia coli und intestinale Enterokokken liegen demnach im akzeptablen Bereich, so die Untersuchungsergebnisse des LGL.

LGL zuständig für die Untersuchung der Wasserqualität

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht die Wasserproben auf sogenannte Indikatorkeime - sind diese zu hoch, gibt es eine Warnmeldung. Das passiert während der Badesaison (Mitte Mai bis Mitte September) mindestens einmal im Monat in allen bayerischen Badeseen mit EU-Zertifikat durch die jeweiligen Gesundheitsämter. Erst bei hohen Werten gebe es weitere Untersuchungen.

Für den Rottauensee bei Bad Birnbach gibt es deshalb jetzt wieder Entwarnung. Kräftige Regenfälle von Ende letzter Woche haben die Ergebnisse wohl verfälscht, sagte eine Sprecherin vom Gesundheitsamt Rottal-Inn. Das Wasser habe sich jetzt wieder von selbst regeneriert. Die Badewarnung war aber auch hier gerechtfertigt, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit mit. Ein Schwimmer nimmt nämlich beim Baden im Schnitt 50 Milliliter Wasser auf, also über zwei Schnapsgläser voll. Deshalb sei eine gute Wasserqualität wichtig.

Wie wird geprüft?

An den Badeseen machen die Gesundheitsämter zudem immer wieder Sichtkontrollen: Gibt es zu viele Algen oder treibt Öl auf dem Wasser oder Schaum? Genauer angeschaut werden auch auf die Liegeflächen und die Sanitäranlagen, wenn es welche gibt.

Die regelmäßige Untersuchung des Wassers wird in der Badegewässerverordnung geregelt. Die gibt es in Bayern seit 16 Jahren. Dort steht auch, dass die ersten Proben immer schon vor der Saison gemacht werden müssen. Daraus entsteht dann ein verbindlicher Zeitplan für die Proben über den Sommer hinweg.

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