Entlang des Donau-Ufers zwischen Metten und Deggendorf erstreckt sich ein mehrere Kilometer langer, flacher Sandstrand: ein beliebter Platz zum Sonnen, Grillen und Baden. "Das geht nicht besser. Das ist wie im Urlaub hier, die Kinder wollen ja gar nimmer raus gehen", sagt einer der Badegäste. Doch es gibt auch Risiken.
Mehrere Einsätze jedes Jahr
Regelmäßig patrouillieren die Retter der Wasserwacht Metten auf der Donau. Gerade für Kinder birgt der Fluss erhebliche Gefahren, mahnt Rainer Würzinger von der Wasserwacht in Metten: "Die Strömung, der Wellenschlag der großen Fracht- und Passagierschiffe, das darf man nicht unterschätzen!" Vom Boot aus hat der erfahrene Wasserretter das Ufer stets im Blick. Immer wieder geraten Schwimmer in Not, jedes Jahr wird die Wasserwacht mehrmals alarmiert. Zwischen Metten und Deggendorf sind auch schon Menschen ertrunken. "Ich fürchte, viele, die hierherkommen, sind sich der Gefahren gar nicht bewusst", meint Rainer Würzinger.
Baden in der Donau unterliegt Einschränkungen
Generell sind das Baden und Schwimmen in der Donau im Bereich von 100 Metern unter- und oberhalb von Brücken, Wehren, Hafeneinfahrten und Liege- oder Anlegestellen für Schiffe verboten. Auch Schleusenbereiche sind tabu. Dort können in der Strömung des Flusses gefährliche Wirbel oder Wasserwalzen entstehen, die Schwimmer unter Wasser drücken können.
Aber auch vermeintlich harmlose, flache Strandbereiche bergen Tücken. Rainer Würzinger von der Wasserwacht deutet auf eine Buhne. Das sind Dämme, die quer zur Fließrichtung in die Flussmitte ragen, um Wasser in die Schifffahrtsrinne zu lenken. Bei Niedrigwasser herrscht zwischen den einzelnen Buhnen keine Strömung. Gerät man aber an den Rand dieser Bauwerke, droht Gefahr durch Wirbel und die plötzlich abfallende Flusssohle.
Wasserwacht rät zu Schwimmhilfen
Mit Kindern sollte man deswegen nicht in der Donau schwimmen, rät die Wasserwacht. Und auch geübte und erfahrene Schwimmer sollten, genau wie in einem Badesee, eine Schwimmhilfe dabeihaben. Luftmatratzen seien komplett ungeeignet und gefährlich, so die Wasserwacht. Stattdessen sollten Schwimmer im Freiwasser Bojen dabeihaben. Es gibt diese auch in Form eines Airbags, den man im Notfall auslösen kann. Die Rettungsboje bläst sich von selbst auf.
Wie sauber ist die Donau?
Nicht jeder, der zum Donaustrand kommt, will auch schwimmen. Ein junger Mann sagt, während seine kleine Tochter begeistert Steine ins Wasser wirft, er gehe nie ins Wasser. "Zu dreckig", winkt er ab. Stimmt das?
Das für Tests in Badegewässern zuständige Gesundheitsamt in Deggendorf kann tatsächlich keine genauen Angaben liefern. Weil es sich bei der Donau um ein Fließgewässer handelt und sie nicht als Badegewässer ausgewiesen ist, müsse man das Wasser auch nicht hinsichtlich einer Belastung mit gesundheitsgefährdenden Darmbakterien testen, erklärt Sachbearbeiter Lothar Penn. Außerdem wären Testergebnisse kaum aussagekräftig: Durch die Strömung verändern sich die Bedingungen rasch.
Experte: Proben unauffällig - mit eigenen Augen und Nase "testen"
Dennoch nehme man Proben, so Penn. Zum Beispiel dort, wo Wassersportler den Fluss nutzen. Besonders auffällig seien die Ergebnisse aber nicht, erklärt der Experte vom Gesundheitsamt. "Jeder hat die besten Messgeräte immer dabei", meint der Experte und deutet auf Mund, Nase und Augen: "Wenn das Wasser nicht besonders riecht und klar ist, kann man davon ausgehen, dass es auch sauber ist."
Rainer Würzinger von der Wasserwacht Metten sagt: "Wir springen gern rein. Ich denke, die Donau ist grundsätzlich sauber." Eine Diskussion wie um die Seine in Paris hätte es in Niederbayern wohl nicht gegeben.
Zum Nachhören: Wie sauber und wie sicher ist die Donau?
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