Der Bayerische Autobauer BMW will ein neues riesiges Montagewerk für Hochvoltbatterien in Irlbach nahe Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen errichten, so heißt es in mehreren Medienberichten. Es könnte eine Fläche von bis zu 160 Hektar - über 200 Fußballfelder - einnehmen und ist wichtig für BMW, um die Elektrifizierung der hergestellten Fahrzeuge voranzutreiben.
Niederbayern als perfekter Standort
Niederbayern ist deshalb Favorit für den Zuschlag, da dort sowohl die Anbindung an die wichtigen Autobahnen sowie die Nähe zu den anderen bayerischen Werken gegeben ist. In Wallersdorf im Landkreis Dingolfing-Landau war erst vor rund fünf Jahren das große BMW-Logistiklager in Betrieb gegangen.
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Naturschützer: BMW soll bestehende Werke nutzen
Der Bund Naturschutz (BN) betrachtet den möglichen Bau des neuen BMW-Werks kritisch. Der Autobauer müsse zunächst alle Möglichkeiten ausschöpfen, das geplante neue Batteriewerk an bestehenden Standorten aufzubauen, heißt es in einer Mitteilung der Kreisgruppe Straubing vom Freitag. Es könne beispielsweise geprüft werden, ob der Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromotoren möglicherweise Produktionskapazitäten freimacht. Oder ob dort Flächen effizienter genutzt werden können.
Gleichzeitig aber begrüßt der Bund Naturschutz das Vorhaben von BMW, ein neues Batteriewerk in Bayern anstatt im Ausland zu bauen. Der damit verbundene Flächenverbrauch sei aber besorgniserregend.
Bisher keine Bestätigung von BMW
Allerdings gibt es von BMW nach wie vor keine offizielle Bestätigung zum Bau der neuen Fabrik. Bisher haben nur die Süddeutsche Zeitung (SZ) und der Online-Dienst Idowa darüber berichtet. Idowa bezieht sich auf Informationen "aus Kreisen der Staatsregierung", die SZ berichtet, dass es in Irlbach keine Probleme mit den Grundstückseigentümern gebe. Bisher war Gottfrieding im Landkreis Dingolfing-Landau heißer Kandidat für den Zuschlag, dort hätten aber rund 45 Grundbesitzer zustimmen müssen, was sich als zu "langwierig" herausstellte.
Bürgermeister wenig gesprächig
Christian Hirtreiter, Bürgermeister der Gemeinde Straßkirchen, will sich derzeit nicht zum Thema äußern. Sein Amtskollege aus Irlbach, Armin Soller, bestätigte dem Bayerischen Rundfunk zumindest, dass man sich im Rennen um den Standort befinde. Unterschrieben sei aber nichts. Soller rechnet damit, dass im April eine Entscheidung fallen könnte. Das Landratsamt Straubing-Bogen bestätigte dem BR, dass es am kommenden Dienstag eine nichtöffentliche Gemeinderatssitzung von Straßkirchen und Irlbach geben wird. Es soll sich dabei aber um eine reine Informationsveranstaltung handeln.
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