Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beim Richtfest des Neubaus der JVA in Nürnberg.
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beim Richtfest des Neubaus der JVA in Nürnberg.

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"Brauchen bessere Gefängnisse": Richtfest an der JVA in Nürnberg

Über knapp 1.000 Haftplätze verfügt die JVA in Nürnberg, bayernweit handelt es sich bei der Anstalt um die zweitgrößte im Freistaat. Um das Gefängnis moderner zu machen, wird es künftig um einen Neubau erweitert. Denn die Herausforderungen steigen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Noch ist es ein Rohbau, in Zukunft sollen hier Kleiderkammer, Torwache und andere Bereiche der JVA Nürnberg untergebracht werden. Die mit knapp 1.000 Haftplätzen zweitgrößte Justizvollzugsanstalt in Bayern erhält einen Neubau, für den heute – rund zweieinhalb Jahre nach Baubeginn – das Richtfest gefeiert wurde.

Es ist eines von etlichen Bauprojekten der Justiz in Bayern. Neben den zwei großen Neubauvorhaben in Marktredwitz und Passau investiert der Freistaat in die bestehenden Justizvollzugsanstalten im Rahmen von Modernisierungsarbeiten, erklärt Justizminister Georg Eisenreich (CSU) im BR24-Gespräch. Die Anstalten seien zwischen zehn und 200 Jahre alt. Das erste Gebäude der JVA Nürnberg wurde 1865 gebaut. "Da muss man laufend immer wieder investieren und das machen wir auch", so Eisenreich.

JVA Nürnberg: Neubau soll 2026 in Betrieb gehen

In Nürnberg betragen die Baukosten für den zweiteiligen Neubau 57 Millionen Euro. Der Neubau dient einerseits als neuer Hauptzugang zur Justizvollzugsanstalt. Außerdem sollen die Wege innerhalb der verschiedenen Haftbereiche kürzer werden: Räumlichkeiten wie die Anstaltsverwaltung, der Besucherbereich oder die Sicherheitszentrale sollen künftig – anders als jetzt noch – bei der JVA Nürnberg unter einem Dach sein. Bis Ende kommenden Jahres soll der Neubau fertig werden. 2026 folgt die Eröffnung.

Der Neubau sei auch ein Signal dafür, dass die Arbeit in diesen Anstalten wichtig ist, erklärt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Wenn man mehr Polizei hat, dann braucht man auch mehr Staatsanwälte und mehr Richter. Und man braucht mehr Justizvollzugsbeamte und bessere Gefängnisse. Denn sonst macht die ganze Sicherheitsphilosophie keinen Sinn."

Ausländeranteil in bayerischen Gefängnissen zuletzt gestiegen

Einen weiteren Grund, warum sich Justizvollzugsanstalten stetig verändern und weiterentwickeln müssten, erklärt Eisenreich unter anderem anhand der Belegung. Nach Angaben des Justizministeriums lag der Ausländeranteil in bayerischen Gefängnissen im Jahr 2015 bei 36 Prozent. Laut aktuellen Zahlen beträgt er inzwischen 45 Prozent. "Das ist natürlich aufgrund unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Religionen auch für den Justizvollzug schwieriger und fordernder. Durch entsprechend ausgebildetes und ausreichendes Personal wollen wir darauf reagieren", so Eisenreich.

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