In einem Bürgerentscheid haben sich am Sonntag die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger in der niederbayerischen Gemeinde Marklkofen für den Bau eines großen Windrades zur Stromerzeugung entschieden. Ein örtlicher Unternehmer will mit der Anlage seine Energiekosten senken und den Betrieb international konkurrenzfähig für die Zukunft machen.
Zwei Drittel der Stimmen pro Windrad
Eine Initiative wollte das Windrad mit einem Bürgerbegehren verhindern und hat einen Bürgerentscheid erzwungen. Am Ende war das Ergebnis deutlicher als von vielen erwartet. 67 Prozent der abgegebenen Stimmen sind für den Bau des knapp 250 Meter hohen Windrades auf dem Gelände einer großen Ziegelei, 33 Prozent dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 60 Prozent.
Marklkofens Bügermeister Peter Rauscher (CSU), der sich mit der Mehrheit des Gemeinderates für den Bau eingesetzt hat, zeigte sich am Sonntagabend nach der Auszählung der Stimmen erleichtert. "Unsere Bürgerinnen und Bürger haben die Zukunft gewählt", sagte der Bürgermeister im BR-Interview.
Ziegelei: Mit Windrad in Richtung Klimaneutralität
Die Ziegelei Gima mit hohem Energiebedarf will mit dem Windrad künftig rund die Hälfte des benötigten Stroms klimaneutral und günstig selbst produzieren. Anders wäre der Standort mit über 300 Beschäftigten langfristig nicht konkurrenzfähig, so Firmenchef Claus Girnghuber: "Es war entscheidend für den Standort. Also wir gehen davon aus, dass wir klimaneutral werden müssen und da gibt es aus meiner Sicht keine Alternative zur Windkraft mittel- und langfristig. Und für uns ist das entscheidend."
Das Unternehmen will das rund sechs bis sieben Millionen teure Windrad auf dem eigenen Betriebsgelände am Ortsrand von Marklkofen errichten.
Windrad-Gegner wollen Ergebnis respektieren
Die Gegner wollten das große Windrad vor allem wegen Beeinträchtigungen für das Landschaftsbild mit einem Bürgerbegehren verhindern. Ihnen ging es vor allem darum, dass sich die Bürger an dem wichtigen Entscheidungsprozess beteiligen können, teilten sie am Abend nach der Auszählung der Stimmen mit. Zudem zeige die hohe Wahlbeteiligung, wie sehr dieses Anliegen die Menschen in der Gemeinde bewegt habe. "Natürlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht. Dennoch respektieren wir den Willen der Wähler."
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