432 Unterschriften stehen unter dem Bürgermeister-Appell "Zusammen erfolgreich erneuerbar". Mehr als ein Fünftel der 2.000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus unterschiedlichen Parteien fordern darin "nachdrücklich" vom Freistaat "bessere Rahmenbedingungen und politische Unterstützung für den beschleunigten Ausbau von Windkraftanlagen in Bayerns Gemeinden".
Viele sehen bei der CSU/FW-Regierung vor allem bei der Schaffung der "notwendigen Rahmenbedingungen" Handlungsbedarf. Nach dem Besuch bei Ministerpräsident Söder (CSU) zeigen sich die Bürgermeister "zuversichtlich, dass sie von der Staatsregierung auf ihrem Weg kraftvoll unterstützt werden".
Bürgermeister spüren bei Söder Unterstützung
Etwa Claus Schwarzmann, parteifreier Bürgermeister aus dem oberfränkischen Markt Eggolsheim. Er ist guter Dinge, dass der Ministerpräsident die Genehmigungsverfahren nun tatsächlich beschleunigen will, "dass die schneller gehen, bei den Regierungen und in den Landratsämtern". Auch Renate Deniffel, Bürgermeisterin im schwäbischen Energiedorf Wildpoldsried sagte nach dem Treffen in der Staatskanzlei: "Es war beste Gesprächskultur. Es war sehr glaubwürdig. Dass das Thema jetzt brennt und jetzt vorangebracht werden kann."
Sehr positiv sieht die Bürgermeisterin aus dem Oberallgäu daher das Gespräch mit Söder. "Rückenwind statt heißer Luft" habe er ihnen versprochen.
Söder will beim Ausbau erneuerbarer Energien noch mehr
Bereits im ARD-Sommerinterview am vergangenen Sonntag hatte Markus Söder Rückenwind für die Energiewende versprochen. Substanziell neu sei in Bayern, "dass wir den Wald öffnen. Bayern hat fast 40 Prozent Waldfläche und durch die Öffnung des Waldes entstehen bei uns Chancen auf größere Windparkanlagen".
Nach dem Besuch der fünf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Staatskanzlei erklärte Söder bei X (früher Twitter), der Freistaat sei zwar bereits "spitze beim Ausbau erneuerbarer Energien, aber wir wollen noch mehr". So gründe man etwa eine eigene bayerische Windgesellschaft und fahre Photovoltaik unter anderem auf staatlichen Dächern und Freiflächen "massiv hoch".
Zudem seien die Genehmigungskapazitäten bereits stark ausgeweitet worden, damit es mit dem Netzausbau vorangehe. Schließlich dankte Söder den Bürgermeistern für "diesen kommunalen Rückenwind und die wertvolle Unterstützung".
Bürgermeister erhoffen sich Arbeitsplätze durch Windkraft
Im September soll es ein weiteres Gespräch in der Staatskanzlei geben. Das bewerten die Initiatoren des Windkraft-Appells als größten Erfolg des Gesprächs von Mittwoch in der Staatskanzlei. Dann wollen sie konkretere Absprachen treffen. Mit dabei sollen auch Vertreter der Forstverwaltung und die Regierungspräsidenten sein. Denn nach Ansicht der Bürgermeister ist lokale Windkraft, nicht nur "unverzichtbare Quelle für saubere Energie", sondern auch "Motor für regionale Wertschöpfung", die Arbeitsplätze schafft und die regionale Infrastruktur stärkt.
- Zum Artikel: "Experte zu Akzeptanz von Windkraft: 'Werden nie alle erreichen'"
Im Video: Petition zum Windkraftausbau
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