Drei Männer stehen auf einer Süd-Ost-Link-Baustelle und betrachten einen Plan.
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Keine Klage gegen den Südost-Link: Ulrich Scharfenberg, Wolfgang Degelmann und Lars Kummetz vom BN Hof mit dem neuen Positionspapier

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Bund Naturschutz Bayern gibt Widerstand gegen Stromtrassen auf

Bund Naturschutz Bayern gibt Widerstand gegen Stromtrassen auf

Kehrtwende beim Bund Naturschutz (BN) in Bayern: Nach einem Vorstoß der Kreisgruppen Hof und Ansbach hat er seine generelle Ablehnung gegen neue Stromtrassen überdacht. Dennoch bleibt der BN kritisch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Seit dem Jahr 2016 war die Position des Bund Naturschutz in Bayern eindeutig: keine neuen Stromtrassen. Der Umdenkprozess weg von der "Fundamental-Opposition" sei auch eine Reaktion auf den Kohleausstieg und den gleichzeitigen Ausbau der Stromerzeugung durch Wind und Sonne, erklärte Lars Kummetz, stellvertretender BN-Vorsitzender in Hof und Mitglied im BN-Landesbeirat. Am Dienstag hatte die BN-Kreisgruppe Hof Medienvertreter eingeladen, um die Kehrtwende bekanntzugeben. Die Kreisgruppen Hof und Ansbach hatten wesentlich zum Umdenken beigetragen.

Keine Klage gegen Südost-Link

Von der neuen Position sind zum Beispiel die umstrittene Juraleitung in Mittelfranken, aber auch sogenannte Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) wie der Süd-Link und der Südost-Link. Konkret bedeute dies, dass sich zum Beispiel die Hofer BN-Kreisgruppe nicht an Klagen gegen den Südost-Link beteiligen werde, betonte der Hofer Kreisvorsitzende Ulrich Scharfenberg. Solche Klagen hätten zudem wenig Aussicht auf Erfolg. Gleichzeitig sei es aufgrund des gestiegenen Energie-Bedarfs zum Beispiel für die Elektromobilität oder die Handynutzung nötig, das Stromnetz stabil auszubauen, um Überschüsse aus Photovoltaik- und Windstrom-Anlagen auch weiter entfernten Regionen zur Verfügung zu stellen.

Stromsparen bleibt Priorität

Als Bund Naturschutz werde man weiterhin jede Stromleitungs-Planung kritisch begleiten. "Nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich", sagte Lars Kummetz im BR-Gespräch. Es gehe immer darum, Alternativen zu prüfen und die naturverträglichste Variante zu wählen, heißt es in dem neuen Positionspapier. Nach wie vor hätten das Stromsparen und der Ausbau der dezentralen Energieversorgung in Bürgerhand oberste Priorität für den BN, so Ulrich Scharfenberg.

Bei der Landesdelegiertenversammlung im Frühsommer 2025 soll das neue Positionspapier endgültig beschlossen werden.

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