Die Ursache eines Busunglücks in Österreich bei Schladming, bei dem am Wochenende ein künftiger Bräutigam aus Triftern im Landkreis Rottal-Inn ums Leben kam, ist weiter unklar. Der 31-Jährige hatte mit einer Reisegruppe seinen Junggesellenabschied gefeiert. Im Bus waren insgesamt 32 Männer aus Niederbayern.
Busfahrer im künstlichen Koma
Laut einem Polizeisprecher wurden bei dem Busunglück am späten Samstagabend acht Menschen schwerverletzt – der Busfahrer besonders schwer. Er befinde sich weiter im künstlichen Koma, sagte ein Sprecher der Landespolizei Steiermark zu BR24. Der Zustand des 51-jährigen Fahrers sei kritisch.
Dadurch konnte er noch nicht zum Unfallhergang befragt werden. So ist weiterhin offen, warum der Bus am Samstagabend in einer Kehre bei Schladming von der Fahrbahn abgekommen war. Das Fahrzeug stürzte eine Böschung hinunter, überschlug sich und kam auf dem Dach eines Firmengebäudes zum Liegen.
Der Bus wurde von den Ermittlern beschlagnahmt. Ein Gutachter soll helfen, die genaue Unfallursache herauszufinden. Ein Großteil der verletzten Personen sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, so die Polizei.
"Normalerweise keine gefährliche Stelle"
In der gleichen Kehre, wo der Bus über einen Abhang auf einen Gebäudekomplex mit einer Schmiede und Ferienwohnungen stürzte, kam es schon 2017 zu einem schweren Unfall. Laut dem örtlichen Feuerwehrkommandanten Gerald Petter krachte damals ein Holztransporter auf das Gebäude. Sonst sei es dort aber zu keinen Unglücken gekommen. "Es ist normalerweise keine gefährliche Stelle", sagte er der dpa. Am Samstag sei die Straße weder nass noch glatt gewesen, erst nach dem Unfall habe es zu schneien begonnen.
Trauer im Markt Triftern
In Triftern sei der ganze Markt erschüttert, so Bürgermeisterin Edith Lirsch (ÖDP). Möglichkeiten zur gemeinsamen Anteilnahme sind laut dem Landratsamt Rottal-Inn derzeit nicht geplant, vor allem deshalb, weil die Familie in ihrer Trauer in Ruhe gelassen werden wolle. Ein Kriseninterventionsteam unterstützt die Familie.
Der Markt Triftern bereitete am Montag alles für die Überführung des 31-jährigen Mannes vor, der bei dem Unfall ums Leben kam. Laut Bürgermeisterin Lirsch kann die Überführung wahrscheinlich am Dienstag stattfinden. Die Beerdigung soll voraussichtlich am Donnerstag sein. Die Bürgermeisterin rechnet mit vielen Trauernden, da der Verstorbene in Triftern tief verwurzelt gewesen sei. Die Situation vor Ort sei für alle sehr schwierig.
Ein Toter und acht Schwerverletzte bei Busunglück
Die Überlebenden hatten noch Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften vor Ort war. Die 25 Sanitäterinnen und Sanitäter wurden von einem Notarzt und acht weiteren Ärzten unterstützt.
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