Höhepunkt des Coburger Convent: Ein Fackelzug am Montagabend auf dem Coburger Marktplatz.
Bildrechte: BR/Richard Padberg

Höhepunkt des Coburger Convent: Ein Fackelzug am Montagabend auf dem Coburger Marktplatz.

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Buttersäure beim Coburger Convent? Polizei ermittelt

Nachdem in den Vorjahren die Straftaten im Rahmen des Coburger Convent zugenommen hatten, waren die Verantwortlichen beim diesjährigen Kongress vorgewarnt. Nun ermittelt die Polizei unter anderem, weil wohl Buttersäure in ein Zelt geschüttet wurde.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Seit Monaten hatte sich die Polizei in Coburg intensiv auf den umstrittenen Pfingstkongress des Coburger Convent (CC) vorbereitet. Im Vorfeld der jährlich stattfindenden Veranstaltung hofften die Verantwortlichen auf einen friedlicheren Verlauf als im vergangenen Jahr, als unter anderem ein Fahrzeug eines CC-Teilnehmers in Brand gesteckt wurde.

In diesem Jahr waren etwa 2.500 Teilnehmende von rund 100 Studentenverbindungen, Landsmannschaften und Turnerschaften aus Deutschland und Österreich nach Oberfranken gekommen. Am Dienstag geht der Pfingstkongress des Coburger Convent in Coburg zu Ende. In der Nacht bildete ein Fackelzug durch die Innenstadt den Höhepunkt des Treffens. Nach Angaben der Polizei verlief das Treffen in diesem Jahr größtenteils friedlich.

Ermittlungen wegen möglichem Buttersäure-Vorfall

Das gesamte Wochenende über gab es elf angemeldete Gegenveranstaltungen. Am Pfingstmontag zählte die Polizei rund 300 Demonstrierende. Größere Ausschreitungen blieben nach Angaben von Coburgs Polizeichef Ralf Neumüller aus. Allerdings habe es, wie im Vorjahr, unter anderem Diebstähle von Verbindungsmützen und Sachbeschädigungen gegeben. Zudem hatten Unbekannte am Pfingstmontag eine stinkende Substanz, offenbar Buttersäure, in das Zelt des Coburger Convent geschüttet, auch hierzu liefen die Ermittlungen. Die Vorfälle in diesem Jahr rechnet die Polizei den Gegendemonstranten zu.

Die Beamten waren das gesamte Wochenende im Einsatz, um das Treffen der Landsmannschaften und Turnerschaften aus Deutschland und Österreich zu schützen. Insgesamt waren bei der Veranstaltung mehrere hundert Polizeibeamten aus ganz Bayern im Einsatz.

Attacke aus vergangenem Jahr: Verdächtiger identifiziert

Wegen einer Attacke auf einen Pressefotografen während des Coburger Convent im vergangenen Jahr hat die Kripo inzwischen einen Tatverdächtigen ermittelt. Wie die Polizei nun mitteilt, hatten Fahnder beim diesjährigen Treffen einen 66 Jahre alten Mann mithilfe eines Fotos identifiziert. Das Foto von dem Mann hatte der angegriffene Fotograf 2023 gemacht und es der Polizei zur Verfügung gestellt. In Richtung des Fotografen war während eines Umzugs 2023 eine brennende Fackel geschwenkt worden, dabei wurden die Augenbrauen des Fotografen ansengt. Die Kripo Coburg ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 66-Jährigen.

Coburger Convent: Pfingstkongress fand zum 156. Mal statt

Am Fackelzug des CC entzünden sich seit Jahren Diskussionen. Kritiker argumentieren, er erinnere an die Zeit des Nationalsozialismus. Verschiedene Initiativen wollen den Pfingstkongress generell nicht mehr in Coburg stattfinden lassen. Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) sagte dem BR, der Pfingstkongress des CC sei eine traditionsreiche Veranstaltung in der Stadt, die für viele Coburgerinnen und Coburger zum Jahreskalender gehöre. Der Pfingstkongress des Coburger Convent fand in diesem Jahr zum 156. Mal statt.

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