Mitarbeitende in Arztpraxen waren am häufigsten mit dem Coronavirus infiziert. Das hat eine Studie ergeben, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und drei weiteren Institutionen durchgeführt hat. Danach gab es unter den Erwerbstätigen in Gesundheitsberufen mit 21 Prozent die meisten Corona-Infektionen. Auch Berufstätige mit Migrationshintergrund haben mit rund 15 Prozent deutlich häufiger Infektionen durchgestanden als solche ohne Migrationshintergrund (zehn Prozent).
Auslöser: Fehlen von Homeoffice-Möglichkeit und Sprachbarrieren
Das IAB nimmt an, dass Beschäftigte ohne ausreichende Deutschkenntnisse nicht alle Informationen zum Infektionsschutz erreicht haben. Zudem hatten sie seltener die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Die Studie hat auch herausgefunden, dass Beschäftigte, die eine Coronainfektion durchgemacht haben, häufiger über dauerhafte gesundheitliche Beschwerden (15 Prozent) berichteten, als solche, die nicht infiziert waren (12 Prozent).
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Forscher empfehlen Infektionsmaßnahmen am Arbeitsplatz
Die Forscherinnen und Forscher betonen, dass im Hinblick auf künftige Infektionskrankheiten die schnelle Verfügbarkeit effektiver Schutzausrüstung und strukturelle Infektionsschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz weiterhin wichtig seien, um Ansteckungsrisiken im Beruf zu minimieren. "Das gilt insbesondere in Berufen, in denen die Erwerbstätigen keine Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice haben", erklärt IAB-Forscherin Laura Goßner.
11.000 Personen für Studie befragt
Die Studie beruht auf Daten der sogenannten RKI-SOEP-2 Studie. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Teilnehmende gebeten, einen Trockenbluttest selbst vorzunehmen und einen Kurzfragebogen auszufüllen. Insgesamt wurden für die Studie zwischen November 2021 und Februar 2022 rund 11.000 Personen befragt, sowie deren Blut auf Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus untersucht. Die Studie ist hier abrufbar.
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