Die Soldaten Moritz (rechts) und Enno vor einem Panzer
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Die Soldaten Moritz (rechts) und Enno bei der Panzerausbildung - sie dürfen zum ersten Mal mit scharfer Munition schießen.

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Ausbildung am Kampfpanzer: So erleben Soldaten den ersten Schuss

Ausbildung am Kampfpanzer: So erleben Soldaten den ersten Schuss

Ab 2025 ist die Panzerbrigade 12 Oberpfalz als erste schwere Brigade Süddeutschlands ein Teil der Nato-"Feuerwehr". BR24 vor Ort begleitete junge Panzersoldaten in der Ausbildung – zwischen Pflichtgefühl, Politik und Präzision.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Schüsse mit dem Kampfpanzer Leopard 2 kennen der 19-jährige Gefreite Moritz und der 21-jährige Hauptgefreite Enno bisher hauptsächlich aus dem Simulator. Sie sind seit wenigen Monaten in der Bundeswehr, haben gerade ihre Basisausbildung abgeschlossen. Nun sollen sie an einem der modernsten Kampfpanzer weltweit, dem Leopard 2, ihre ersten Schüsse mit scharfer Munition machen. "Da spürt man auch die Nebenwirkungen des Schusses, das ist dann schon nochmal was anderes. Aber ich freu mich drauf", sagt Enno.

Erste scharfe Schüsse sind prägend

Drei Wochen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, drei Wochen Lernstress auf dem Weg zum ausgebildeten Panzersoldaten. Die allerersten scharfen Schüsse sind für Panzersoldaten prägend für ihre ganze Karriere, weil das Ergebnis sichtbar am Barett getragen wird. "Der erste Schuss ist wirklich was Besonderes. Wenn man den trifft, wird vorne am Barettabzeichen das Rohr abgeknickt. Das ist das Ziel, was wir alle haben", sagt Moritz.

BR24 vor Ort begleitet die jungen Soldaten Moritz und Enno bei ihrer Panzerausbildung. Zum ersten Mal dürfen sie mit scharfer Munition schießen. Ob sie ihre Prüfung bestehen, sehen Sie im Video.

Zwei schießende Panzer an einer Schussanlage.
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BR24 Vor Ort: Panzerausbildung bei der Bundeswehr

Soldat werden ist Herzensangelegenheit

Nur wenn die Soldaten die Schießprüfung bestehen, geht es für sie weiter zum nächsten Lehrgang. Doch zunächst sind andere Soldaten dran. Das heißt für Moritz und Enno: warten. Für Moritz war die Karriere bei der Bundeswehr eine Herzensangelegenheit: "Weil ich in diesem Land Menschen habe, die ich liebe, ist es eine ganz große Priorität, diese Menschen zu beschützen." Es sei ihm trotzdem klar, dass wir in bedrohlichen Zeiten leben und aktuell von außen gefährdet sind.

Oberpfälzer Soldaten sind Nato-"Feuerwehr"

Der Ernstfall, westliche Werte zu verteidigen, liegt für Moritz und Enno ein bisschen näher als für manch andere Soldaten der Bundeswehr. Denn die beiden sind beim Panzerbataillon 104 in Pfreimd im Landkreis Schwandorf stationiert. Die Einheit gehört zur Panzerbrigade 12 Oberpfalz mit Sitz in Cham, die als erste schwere Brigade Süddeutschlands zur Nato-"Feuerwehr" wird.

"Division 25" soll abschrecken und verteidigen

Denn die Panzerbrigade 12 Oberpfalz ist Teil der 10. Panzerdivision mit Sitz in Veitshöchheim. Die Division entwickle sich mit ihren insgesamt rund 30.000 Soldaten im Rahmen der "Division 25" zu einem "schnell verlegbaren, robusten und professionellen Großverband", so ein Sprecher der Panzerdivision, der "dem Auftrag zur Abschreckung und Verteidigung vollumfänglich gerecht" werde. Zur Division gehören auch niederländische und französische Soldaten.

Übung mit neustem Kampfpanzer Leopard 2

Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird mit dem neuesten Gerät ihrer Einheit geübt, dem Kampfpanzer Leopard 2 vom Typ A7V. Er ist eine Präzisionswaffe mit 98 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit auf mehrere Tausend Meter. Immer wieder gehen die Soldatinnen und Soldaten die Abläufe durch, damit sie auf den Ernstfall vorbereitet sind.

Erster Schuss mit Panzer bleibt in Erinnerung

Die Kameraden haben schon gut vorgelegt und die Ziele getroffen. Jetzt sind Enno und Moritz an der Reihe. Enno ist mit dem Panzer auf der Schießbahn, innerhalb weniger Sekunden muss er die Ziele treffen. Nach kurzer Zeit ist es geschafft: Enno hat seine Prüfung bestanden. "Jetzt bin ich erleichtert. Das war ein Erlebnis, das ich für lange Zeit in Erinnerung behalten werde." Und auch bei Moritz läuft es gut: Ziel getroffen, Prüfung bestanden. Das Kanonenrohr am Barettabzeichen wird aber erst in drei Wochen zum Abschluss der Übungstage abgeknickt. Das ist Tradition bei den Panzersoldaten.

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