Am Lachbaum vom Gerolsbach treffen sich Senioren zum Lachen.
Bildrechte: BR / Susanne Pfaller

Am Lachbaum vom Gerolsbach treffen sich Senioren zum Lachen.

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Die Lachbaum-Seniorinnen vom Gerolsbach

In einem Park im oberbayerischen Pfaffenhofen gibt es einen "Lachbaum". Im Mittelhochdeutschen bedeutete das Wort "Lachbaum" Grenzbaum. Doch für die Frauen vom Club der Lachbazillen, die ihn gepflanzt haben, bedeutet Lachbaum etwas ganz anderes.

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Wenn sich Molli Moll, Resi Renk und Inge Tschwarntke treffen, legen sie gleich los: Sie lachen und lachen und lachen. Die Frauen sind seit über 20 Jahren im Training. Sie treffen sich regelmäßig zum Yoga-Lachen. Die Lachbazillen wollen möglichst viele Menschen mit dem Lachbazillus infizieren. Das versuchen sie mit ihrem Lachen und mit dem Lachbaum. Deshalb haben sie in dem Park am Gerolsbach ein bisschen außerhalb von Pfaffenhofen einen Walnussbaum einfach "Lachbaum" genannt. Ursprünglich bedeutet "Lachbaum" Grenzbaum, doch die Lachbazillen wollen mit ihrem Lachbaum daran erinnern, dass Lachen ansteckend ist und Grenzen überwinden kann.

Lachen ist gesund und jeder versteht es

"Lachen ist auf der ganzen Welt eine universelle Sprache", bringt es Inge Tschwarntke auf den Punkt. Sie hat den Lachclub in Pfaffenhofen vor 22 Jahren gegründet, zu einem Zeitpunkt, als es ihr selbst gesundheitlich nicht gut ging und sie nach einer Medizin im Alltag suchte. Von Indien kommend breitete sich damals die Lachbewegung weltweit aus und fand auch im oberbayerischen Pfaffenhofen Anhänger.

Lachyoga nach indischer Anleitung

Bis heute praktizieren die Pfaffenhofener Lachbazillen das Lachyoga mithilfe von Dehn- und Atemübungen, wie es Madan Kataria, ein Arzt und Yogalehrer aus Mumbai, entworfen hat. Wir lachen ohne Grund, betont Resi Renk und Inge Tschwarntke hat auch einen Tipp für Menschen, denen das Lachen schwerfällt.

Tipp für Lachanfänger

"Einen Bleistift zwischen die Zähne klemmen, dann gehen schon die Mundwinkel nach oben, dann kann es nicht anders. Da gibt es den Zigomaticus major. Das ist ein Nerv, der sagt dem Hirn: 'Jetzt wird es lustig!' Oder man kann einfach leise anfangen zu lachen. Am besten gemeinsam."

Die Lachbazillen trainieren das Lachen einmal im Monat in einem Übungsaal. Gerne auch bei ihren Ausflügen. Und manchmal auch an ihrem Lachbaum. Der liegt ein einer beliebten Laufstrecke. Da fällt Inge Tschwarntke das Lachen besonders leicht. Denn "fünf Minuten Lachen ist so viel wie zwanzig Minuten Joggen. Und dann stehe ich da und lache, während die anderen joggen".

Lachgarten mit Bienenhotel am Schulweg

Der Lachgarten erfreut auch viele Spaziergänger und Jogger. Denn über die Jahre ist der Lachgarten gewachsen. Er lädt Kinder und Familien zum Entdecken ein. Hunderte von Blumen, Büschen und Kräutern hat Molli Moll, die den Garten seit über zehn Jahren bepflanzt und hegt, mit laminierten Schildern versehen. Die passionierte Gärtnerin will damit vor allem den vielen Schulkindern, die auf ihrem Weg in die Grundschule Niederscheyern an dem Lachgarten vorbeikommen, helfen, Pflanzen besser kennenzulernen. "Es gibt so viel Leute, die überhaupt keine Pflanze kennen. Da habe ich mir einen Laminator kauft und habe einfach Namenschilder gemacht und sie zu den Pflanzen gesteckt."

In Molli Molls Lachgarten finden sich viele Insektenlieblinge wie die Wilde Möhre. Wenn sich deren weiße Dolden ausbreiten, ziehen sie Hummeln, Fliegen und viele andere Insekten an. Vor allem für die Wildbienen, die in dem nahen Bienenhotel ihre Eier legen, ist die Wilde Möhre ein Magnet. Und das wiederum freut die Lachbazille Molli Moll, deren Lachgarten direkt an einem Schulweg liegt: "Da sind zwei Schulen. Da Kinder gehen vorbei. Die gehen rein in den Garten und schauen. Was ist das für eine Pflanze und was sind das für welche? Dann freue ich mich. Und dann lache ich."

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