Augsburgs Kreisbrandrat Christian Kannler in Uniform schaut mit einem optimistischen Lächeln in die Kamera.
Bildrechte: KFV Augsburg/Andi Greger
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Augsburgs Kreisbrandrat Christian Kannler hofft, dass die Digitalisierung bald in die Feuerwehren Einzug hält.

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Digitalisierung der Feuerwehr: "Vor Kurzem kam noch ein Fax"

Digitalisierung der Feuerwehr: "Vor Kurzem kam noch ein Fax"

Bayerns Digitalminister Fabian Mehring hat bei einem Besuch mit der Feuerwehr Westendorf im Landkreis Augsburg über Digitalisierung gesprochen. Im Interview mit BR24 erklärt Kreisbrandrat Christian Kannler, was es noch zu tun gibt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

"Digitalisierung gehört zur Grundversorgung", postulierte Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (FW) schon kurz nach seinem Amtsantritt vergangenes Jahr im Interview mit BR24. Bei vielen Feuerwehren ist sie aber bis heute nicht angekommen. Bei einem Besuch der Feuerwehr Westendorf im Landkreis Augsburg am Donnerstagabend hat Mehring an einer Schulung zur Digitalisierung teilgenommen. Der Augsburger Kreisbrandrat Christian Kannler war dabei. Im Interview mit BR24 verrät er, wie es um die Digitalisierung bei den Feuerwehren steht und was er sich vom Freistaat erhofft.

BR24: Herr Kannler, wie ich sehe, haben Sie so eine Art Pager dabei. Wie digital ist der denn?

Christian Kannler: Das Gerät ist noch analog. Es piepst und man bekommt eine Durchsage von der Leitstelle, was denn für ein Alarmfall anliegt. Dann begibt man sich zum Feuerwehrhaus. Ab dem ersten Quartal 2025 werden wir vermutlich umstellen auf digitale Alarmierung. Der Vorteil ist, dass die Übertragung natürlich schneller läuft, außerdem können auch gewisse Einsatzstichworte auf ein Display übertragen werden.

BR24: Also das, was Sie jetzt dabei haben, piepst nur. Wie kriegen die Einsatzkräfte dann bisher die Details: Wo sie hinmüssen, zum Beispiel?

Christian Kannler: Bis vor ein paar Monaten ist da ein klassisches Fax gekommen. Das gibt es jetzt nicht mehr, weil es auch die Telefonleitungsanbieter nicht mehr unterstützen. Jetzt wird das alles auf das Display des digitalen Funkgeräts übertragen, oder, wenn vorhanden, auf Tablets der Feuerwehrkräfte, wo man die Einsatzinformationen ablesen kann.

BR24: Und wie sieht es in den Feuerwehrhäusern mit der Digitalisierung aus?

Christian Kannler: Das ist teilweise sehr schwierig. Landauf, landab gibt es immer noch Feuerwehren, die leider Gottes keine Büros in ihren Feuerwehrhäusern haben und dadurch auch keine technische Ausstattung, um Einsätze nachzubearbeiten. Da ist es schon erforderlich, dass man das eine oder andere mit nach Hause nimmt und von dort aus mit den privaten Geräten bearbeitet.

BR24: Gestern hat sich der bayerische Digitalminister Fabian Mehring im Landkreis Augsburg mit der Feuerwehr Westendorf getroffen. Da waren Sie auch dabei. Hat er Ihnen denn konkret etwas versprochen – Tablets zum Beispiel?

Christian Kannler: Nein, aber Herr Mehring hat unsere Anliegen natürlich aufgenommen und gesagt, er wird sie weitertragen und sich mit dem Innenministerium in Verbindung setzen, um zu versuchen, vernünftige Lösungen herbeizuführen. Das ist ja für die Feuerwehren zuständig.

BR24: Also eher ein informelles Treffen ohne konkrete Versprechungen. Wie zufrieden sind Sie denn allgemein mit der Entwicklung?

Christian Kannler: Ich denke schon, dass die Feuerwehren allgemein technisch sehr gut ausgestattet sind, was Schutzkleidung und Gerätschaften angeht. Bei der digitalen Welt sind wir aber noch ein bisschen hintendran. Es ist schon in der heutigen Zeit sehr wichtig, dass man Einsatz-Tablets zur Verfügung hat, um zu dokumentieren, die Einsatzführung einfacher zu machen, Lagekarten in einen Führungsstab und eine Leitstelle zu spiegeln. Die Feuerwehren sollten dementsprechend ausgestattet werden.

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