Sieben Frauen und Männer in Schutzkleidung stehen vor einem Feuerwehrauto.
Bildrechte: BR/Tobias Burkert

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz: Die Freiwillige Feuerwehr Gößweinstein ist immer bereit für die nächste Herausforderung.

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Feuerwehr backstage: Viel Arbeit – nicht nur, wenn's brennt

Rund 50 Männer und Frauen engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Gößweinstein. Es gibt viel zu tun, auch ohne Feuer, Unfall und Co. Ein Blick hinter die Kulissen – stellvertretend für die ehrenamtliche Arbeit vieler Wehren.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Sie sind ein eingeschworenes Team, die 50 Ehrenamtlichen von der Freiwilligen Feuerwehr im oberfränkischen Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz. Allein im vergangenen Jahr ist die Truppe rund einhundertmal ausgerückt. Dabei gilt das Motto: Nach dem Einsatz ist stets vor dem Einsatz, denn hinter den Kulissen versteckt sich oft die meiste Arbeit.

Mindestens zweimal pro Woche treffen sich die Freiwilligen zum Training, aber auch um Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehört zum Beispiel das Schläuche-Waschen. Die 15 bis 20 Meter langen Schläuche müssen nach den Einsätzen wegen möglicher Fremdstoffe im Inneren ausgespült werden. Zudem wird mit Druck überprüft, ob sie noch dicht sind. Früher wurde das per Hand in einer alten, langen Wanne vollzogen. Viel schneller und sicherer geht es heute mit einer hochmodernen Schlauchwaschmaschine. Kameradin Sandra Nögel schiebt behutsam den Schlauch in die Maschine und führt ihn auf eine Art Rollspindel. Nach rund sieben Minuten kommt er aufgewickelt wie eine Zuckerschnecke aus der 60.000 Euro-Waschmaschine: sauber und bereit für den nächsten Einsatz.

Vermisstensuche mit Drohnen

Die Feuerwehren setzen mittlerweile auch Drohnen in ihrer täglichen Arbeit ein. Das Fliegen erfordert einen Führerschein und muss regelmäßig geübt werden. Feuerwehrkommandant Marcel Zweck bezeichnet die Drohne als großen Gewinn für die Truppe: "Wir haben eine Wärmebildkamera mit dran, suchen damit auch gezielt nach Glutnestern und vermissten Personen."

Auch Wald- und Vegetationsbrände ließen sich damit gut sichten. Ein Thema, so Zweck, das leider immer akuter werde wegen der heißen Sommer. Eine Drohne sei natürlich wesentlich schneller in der Luft als ein Flugzeug und vor allem kostengünstiger.

Monatlicher Löschfahrzeuge-Check

High Tech nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden: Vier Feuerwehrfahrzeuge hat die Gößweinsteiner Wehr. Die werden einmal pro Monat für den Ernstfall auf Herz und Nieren geprüft. Auch dafür sind Schulungen und viel technisches Verständnis nötig. Gerätewart Jan Maier überprüft zunächst das Stromaggregat auf seine Einsatzfähigkeit, dann die Warnleuchten. Alles funktioniert. Auch die Pumpen für die Schläuche springen schnell an und schnurren wie ein Kätzchen.

Ohne permanente Übung kann man so ein Löschfahrzeug im Ernstfall nicht schnell genug bedienen. Jan Maier, FFW Gößweinstein

Viel Kraft und Freizeit stecken die Freiwilligen in ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Das funktioniere nur, weil man sich als Einheit, als Gemeinschaft verstehe. Die große Menge Arbeit sei Neueinsteigern und alten Hasen bewusst, sagt Kommandant Marcel Zweck. Um anderen zu helfen, nehme man das aber gern in Kauf.

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