Zwanzig Fahrzeuge aus der Geschichte der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) sind in der Halle 3a auf dem Nürnberger Messegelände zu bestaunen. Sie werden im Rahmen der "Retro Classics Bavaria" gezeigt. Die Sonderausstellung "40 Jahre DTM" widmet sich der Historie der Rennserie. Unter den ausgestellten Fahrzeugen befinden sich Modelle von Audi, BWW, Opel oder Mercedes-Benz. Neben der Sonderausstellung sind bei der "Retro Classics Bavaria" viele Old- und Youngtimer zu bestaunen. Neben Marken wie Maserati, Ferrari oder Lamborghini sind auch Maybach oder Porsche zu sehen.
Rennstrecke Norisring mit Flair wie in Monaco
Volker Strycek hat die DTM 1984 zum ersten Mal als Gesamtsieger gewonnen und erinnert sich noch gut an die Rennen, die er auf dem Norisring zurückgelegt hat. Für ihn war die Strecke immer ein Highlight. Sie habe ein ähnliches Flair wie der bekannte Stadtparcours in Monaco (Monte Carlo) sagt der 67-Jährige.
Strycek gewann die DTM zum ersten Mal (damals noch Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft) mit einem BMW. Später arbeitete der gebürtige Essener bei Opel als Werksfahrer und ist auch Sportchef der Marke geworden. Außerdem gründete er die Marke OPC (Opel Perfomance Centers). Von den historischen DTM-Fahrzeugen in Nürnberg ist er begeistert. Man reflektiere, was damals für einen wichtig gewesen ist, das sei eine tolle Zeit gewesen, so Strycek.
"Immer an der Wand lang"
Auch Gerhard Müller ist oft auf dem Norisring gefahren. Der gebürtige Nürnberger ist 25 Jahre lang unter anderem bei der DTM mitgefahren und erinnert sich an legendäre Fahrten: "Immer an der Wand lang, wenn der rechte Außenspiegel noch dran war, dann war man zu langsam", scherzt der 63-Jährige.
Bis heute fährt er mit älteren Fahrzeugen Rennen, auch bei der "DTM Classic" auf dem Norisring. Man brauche dafür auch Kraft, weil ja vieles ohne Servounterstützung laufe. Die Begeisterung bei den Zuschauern für die älteren Modelle wachse aus seiner Sicht.
Motorsport als Forschungslabor für die Serie
Auch wenn sich in den 40 Jahren DTM-Geschichte einiges geändert hat, sei Motorsport bis heute ein Forschungslabor für Serienfahrzeuge. Das fange bei der Aerodynamik an und höre bei der Weiterentwicklung von Bremsen und Reifen auf, sagt Strycek.
Ähnlich sieht das Uwe Wiessmath, der die Sonderausstellung mit organisiert hat: Die alten DTM-Fahrzeuge seien noch seriennaher gewesen, die heutigen Fahrzeuge hätten nur noch die Silhouette von Serienfahrzeugen, darunter verberge sich komplette Renntechnik. Wiessmath, der auch den "Altmühltal Classic Sprint" organisiert, hat Kontakt zu vielen Rennteams der DTM – aus diesem Grund sind viele Originalwagen der Rennserie auf der Messe zu sehen, darauf ist er stolz.
Talkrunde mit Rennfahrern
Am Wochenende findet im Rahmen der Sonderausstellung auch eine Talkrunde statt. Acht Rennfahrer – unter anderem Volker Strycek, Manuel Reuter, Frank Biela und Maximilian Götz – von denen vier die Meisterschaft gewonnen haben, werden am Samstagmittag in der Messehalle 3a dabei sein, erzählt Peter Levay, der mit vielen Fahrern Kontakt hat und die Sonderausstellung mit organisiert. Er freue sich, dass nun das 40-jährige Jubiläum der Rennserie gefeiert werde. Einige Fans aus der Region hätten die Feierlichkeiten dazu bisher vermisst.
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