Ein Haus mit Vorbau, von vielen Bäumen umwachsen.
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In dem ehemaligen Gasthof in Oberprex hatte jahrelang eine rechtsextreme Gruppe ihren Sitz. Die Gemeinde Regnitzlosau hat das Grundstück gekauft.

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Einst Neonazi-Treff in Oberprex: Gemeinde kauft baufälliges Haus

Einst Neonazi-Treff in Oberprex: Gemeinde kauft baufälliges Haus

Über Jahre stritt der Freistaat um das Gebäude eines Neonazi-Treffs im Landkreis Hof. Nun hat die Gemeinde das Grundstück gekauft – und hofft auf ein Ende der Debatte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Es soll der Schlussstrich unter eine jahrelange Debatte sein: Die oberfränkische Gemeinde Regnitzlosau hat das Grundstück eines ehemaligen Neonazi-Treffs im Ortsteil Oberprex gekauft.

Mit diesem Schritt wolle die Gemeinde die Nutzung durch Rechtsextreme künftig ausschließen, sagte Fritz Pabel (CSU), der Zweite Bürgermeister. Das sei man den Bürgerinnen und Bürgern dort schuldig. Die Gemeinde hoffe, dass damit der jahrelange Streit um das Gebäude ein Ende habe, sagte Pabel. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. 

Gemeinderat entscheidet über Zukunft des Gebäudes

Zu den Kosten für das Grundstück machte Pabel keine Angaben. Diese würden den Gemeindehaushalt zwar zusätzlich belasten. Aufgrund der Vergangenheit des Gebäudes sei es der Gemeinde aber wichtig gewesen, das Grundstück zu kaufen. Die Entscheidung des Gemeinderats sei einstimmig erfolgt.

Aus Sicht von Pabel ist der bauliche Zustand des ehemaligen Gasthofes schlecht und würde deshalb einen Abriss rechtfertigen. Was genau mit dem Gebäude künftig geschehen wird, soll der Gemeinderat nach der Sommerpause ab Ende September entscheiden. Bis dahin soll auch der Erwerb samt Eintrag ins Grundbuch vollständig abgeschlossen sein.

Freistaat hatte das Anwesen beschlagnahmt

Das Haus in Oberprex hatte über Jahre als Neonazi-Treff und aufgrund einer Beschlagnahmung durch den Freistaat für Schlagzeilen gesorgt. Die rechtsextreme Gruppierung "Freies Netz Süd" (FNS) hatte dort ihren Sitz. 2014 hatte der Freistaat die Vereinigung verboten und dabei auch das Anwesen beschlagnahmt. Dagegen ging die Mutter von einem der führenden Köpfe des Vereins vor, da ihr das Grundstück samt Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude gehörte. Sie machte geltend, von den politischen Aktivitäten ihres Sohnes nichts gewusst zu haben.

Eigentümerin: Von rechtsextremen Aktivitäten nichts gewusst

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshofs (VGH) gab der Klägerin recht. Der Freistaat legte Revision ein, doch auch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte im vorigen Sommer das Urteil. Zu seiner Entscheidung gab das Bundesverwaltungsgericht an, dass Besitztümer Dritter im Rahmen eines Vereinsverbotes eingezogen werden könnten, wenn der- oder diejenige "durch die Überlassung der Sachen an den Verein dessen verfassungswidrige Bestrebungen vorsätzlich gefördert hat". Dies setze aber voraus, dass der Betreffende von der Existenz der Vereinigung und ihren verfassungswidrigen Bestrebungen wisse – und dies billigend in Kauf nehme, so das Gericht.

Der VGH hatte der Mutter abgenommen, dass sie von dem Treiben ihres Sohnes im "Freien Netz Süd" nichts Konkretes gewusst habe. Sie gab ihrem Anwalt zufolge an, politisch wenig interessiert zu sein und ohnehin großteils in Italien zu leben. An diese Feststellungen der Vorinstanz sah sich das Bundesverwaltungsgericht als Revisionsinstanz gebunden.

Ein Kameramann filmt am vor einem ehemaligen Gasthof in Oberprex.
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In diesem ehemaligen Gasthof hatte jahrelang eine rechtsextreme Gruppe ihren Sitz, jetzt gehört es der Gemeinde Regnitzlosau. (Archivfoto)

Mit Informationen von dpa

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