Mancher liebt den Hochsommer, manchem ist viel zu heiß: So wie uns Menschen ergeht es derzeit auch vielen Tieren, etwa im Zoologischen Garten in Hof. Damit auch diejenigen Tiere gut durch den Sommer kommen, die hohe Temperaturen nicht so gut vertragen, sind die Tierpfleger gefordert. Sie denken sich einiges aus, um den Tieren eine Abkühlung zu verschaffen.
Von Eisbomben bis Eisbein
Die Tierpflegerin in Ausbildung, Amely Pieschel, schließt die Tür zum Gehege der Kapuzineraffen auf und wird lautstark begrüßt. Die Affen springen um ihre Beine und vor allem um die Schüssel, die sie in der Hand hält, denn sie hält für die Tiere eine Abkühlung bereit: eingefrorenes Gemüse in Rote Bete-Saft. Diese sogenannte "Eisbombe" zieht sie an einer Schnur heraus und knotet die Eisbombe an einen Ast. Sofort kommen die Affen herbei und lecken an dem Eis oder kratzen sich ein Stück heraus. Auch die Waschbären bekommen solche Eisbomben, allerdings ragt bei ihnen ein Ziegenbein aus dem Eis. Die Fleischfresser lieben ihr "Eisbein".
Obst statt Insekten
Auch die Erdmännchen bekommen solche Eisbomben und die sind für sie etwas ganz Besonderes. Denn für sie gibt es eingefrorenes Obst, also ausnahmsweise zuckerhaltige Leckerbissen. Eigentlich sind die kleinen Raubtiere Insektenfresser, erklärt Zoodirektor David Pruß: "Die Insekten platzen leider recht unappetitlich auf, deshalb nehmen wir Obst für die Eisbomben, damit sie die schön nutzen."
Manche mögen es heiß
Pruß erklärt, dass die Tiere ganz unterschiedlich gewappnet sind für die Hitze: "Wir haben welche, die freuen sich über die Hitze, welche, denen ist es total egal und andere freuen sich über Abkühlung." Die Spornschildkröten und die Gibbons beispielsweise haben es gerne warm. Sie legen sich absichtlich in die Sonne. Andere Tiere haben ihre eigene Strategien, um mit der Wärme klarzukommen. Die russischen Landschildkörten halten beispielsweise eine Sommerruhe und graben sich in der Erde ein, bis es wieder mal regnet.
Kalte Duschen sind beliebt
Die Alpakas können sich über eine Dusche mit dem Gartenschlauch freuen, wenn es sehr heiß wird. Und auch der Rosa-Kakadu "Mogli" freut sich. Tierpflegerin Amely Pieschel spitzt ihn mit einer kleinen Sprühflasch nass: "Das macht dem ganz viel Spaß, wie man sieht."
Am besten ergeht es aber natürlich den Tieren, die an alle Temperaturen angepasst sind, wie zum Beispiel den australischen Wallabys, einer Känguruart. Sie können mit Temperaturen von Plus 35 bis Minus 15 Grad gut umgehen, erklärt Zoodirektor Pruß. Auch von Rentieren hätten viele Menschen ein Bild mit Schnee im Kopf. Aber auch in Finnland werde es im Sommer mal 35 Grad heiß.
Viele Tiere würden sich einfach einen Platz im Schatten suchen, bis es wieder kühler wird. Und für die anderen denken sich die Tierpfleger immer neue Abkühlungen aus.
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