Mann sitzt mit seinem Anwalt an einem Tisch im Gerichtssaal.
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Am Landgericht Regensburg muss sich ein 26-Jähriger wegen versuchten Mordes verantworten. Er soll einen Mann in seiner Wohnung überfallen haben.

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Erfolgloser Alexa-Hilferuf: Plädoyers in Prozess um Mordversuch

Ein 26-Jähriger soll in Regensburg einen jungen Mann mit Messer und Hammer angegriffen haben. Das Opfer versuchte wohl vergeblich, Hilfe über den Sprachassistenten Alexa zu holen. Jetzt wurden im Gerichtsprozess die Schlussvorträge gehalten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Im Prozess gegen einen Mann, der mit einem Messer und Maurerhammer einen heute 20-Jährigen attackiert haben soll, sind am Landgericht Regensburg am Donnerstag die Plädoyers gehalten worden. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin werten Staatsanwaltschaft und Nebenklage die Tat als versuchten Mord, die Verteidigung des Angeklagten als versuchten Totschlag. Die drei Prozessparteien fordern übereinstimmend die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt und einer Psychiatrie.

Opfer will über Alexa Hilfe rufen

Ein heute 26-jähriger Mann soll dem jungen Mann im Drogenrausch in einer Nachbarwohnung schwerste und teils lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt haben. Der Angeklagte glaubte im Dezember 2022, jemand wolle in seine Wohnung in Regensburg einbrechen. Die Geräusche des "Einbruchsversuchs" nahm er aus der Wohnung über sich wahr, deswegen machte er sich dorthin auf den Weg.

Als ihm dort das spätere Opfer nach mehrmaligem Klopfen die Türe öffnete, verletzte der Täter den jungen Mann schwer mit einem Messer und einem Hammer und forderte 10.000 Euro. Das Opfer versuchte den Ermittlungen nach mehrfach mit dem Sprachassistenten Alexa die Polizei zu rufen, was aber nicht funktionierte. Trotz seiner lebensgefährlichen Verletzungen sei es dem Mann noch gelungen, bei Nachbarn zu klopfen, ehe er kollabierte.

Urteil am Freitag erwartet

Der 20-Jährige ist schwersttraumatisiert und bleibt wegen seiner Verletzungen dauerhaft entstellt. Im Prozess hatten Psychiater als Gutachter gesagt, sie könnten sich die unglaubliche Gewalttat auch nicht endgültig erklären. Entscheidend für das Urteil, das für Freitagmittag geplant ist, wird sein, ob der Angeklagte schuldfähig ist. Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung gehen davon aus, dass er wegen seines Drogenrauschs schuldunfähig war.

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