Menschen halten lachend ein Schild mit der Aufschrift "Metropolregion Nürnberg".
Bildrechte: Landratsamt Hof

Delegation der Metropolregion Nürnberg in Brüssel 2023.

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Viele Innovationen: EU-Auszeichnung für Metropolregion Nürnberg

Die Metropolregion Nürnberg ist für ihre Innovationskraft mit einer EU-Auszeichnung geehrt worden. Sie darf das Label "EU Regional Innovation Valley" tragen. Mit etwas Glück fließt dadurch auch Geld.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Metropolregion Nürnberg ist offiziell "EU Regional Innovation Valley". Das Label, das von der EU-Kommission verliehen wird, zeichnet die Innovationskraft einer Region aus. Die Auszeichnung ist ideell, Preisgeld gibt es dafür nicht – aber vielleicht mehr Fördermittel.

Fruchtbare Kooperationen

Die Metropolregion punktet in der Bewertung insbesondere bei der Verzahnung von Industrie und Forschung. Es kooperieren zum Beispiel die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und die Technischen Hochschule (TU) mit Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut sowie Firmen.

"Hier forschen und studieren an 21 Hochschulen und rund 50 Forschungseinrichtungen tausende kluge Köpfe und machen die Region zu einem Ort des Wissens, der Innovation und der Zukunftsgewandtheit. Die Ideen bringen wir mit Wirtschaft und Politik zusammen." Prof. Stefan Leible, fachlicher Sprecher des Forums Wissenschaft und Präsident der Universität Bayreuth.

Besonders im Bereich der Mobilität gibt es auffallend viele zukunftsweisende Forschungsarbeiten, aber auch Umsetzungen in der Praxis. Das Medical Valley ist international im Geschäft.

"Nase vorn" bei Patent- und Designanmeldungen

Bei Patent- und Designanmeldungen ist die Metropolregion ganz vorne mit dabei. In Mittel- und Oberfranken werden doppelt so viele Patente angemeldet wie im Bundesdurchschnitt, freuen sich die Verantwortlichen des Städte-Netzwerks. Im Bereich Medizin seien es rund ein Viertel aller Patentanmeldungen deutschlandweit. Firmen wie Siemens und Schaeffler spielen hier eine tragende Rolle. Adidas, Datev und Leonie haben bei Designanmeldungen die Nase vorn.

Metropolregion von europäischem Rang

Die Forschungslandschaft in der Metropolregion müsse den europäischen Vergleich nicht scheuen, heißt es. Laut European Innovation Scoreboard (RIS) der EU gehört die Metropolregion Nürnberg zur Spitzengruppe der Strong Innovators und steht in den Top 25-Regionen in einer Reihe neben Flandern in Belgien mit Antwerpen, Gent und Brügge, South East in England und Noord-Brabant in den Niederlanden. Die Metropolregion habe sich im September 2023 um den Titel "European Innovation Valley“ beworben, heißt es auf BR-Nachfrage. Die Zusage kam vor wenigen Tagen.

"Hier ist die Heimat vieler Weltmarktführer und Hidden Champions. Es freut mich, dass unsere Anstrengungen erfolgreich waren und die EU-Kommission unsere Innovationskraft unterstreicht. Zugleich kann diese Auszeichnung wertvoll sein, um unsere Wissenschaft und Innovationen zu unterstützen, anzuziehen und auszubauen." Oliver Bär (CSU), politischer Sprecher des Forums Wissenschaft und Landrat des Landkreises Hof.

Ein Preisgeld gibt es für das Innovationslabel nicht, doch könnten künftig Fördermittel fließen. So stellt die EU den Innovation Valleys insgesamt 116 Millionen Euro zur Verfügung.

Ein starker Zusammenschluß

Die Metropolregion Nürnberg besteht aus 23 Landkreisen und elf kreisfreien Städte. Rund um die dicht besiedelte Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach spannt sich ein weitreichendes Netz von Kooperationspartnern. Es geht vom thüringischen Landkreis Sonneberg im Norden bis zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Süden, vom Landkreis Kitzingen im Westen bis zum Landkreis Tirschenreuth im Osten.

So kommt die Metropolregion auf 3,6 Millionen Einwohner. Gemeinsam wird ein Bruttoinlandsprodukt von 157 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet.

Die Struktur mit der starken Städteachse und einem gut vernetzten Umfeld wird als Vorteil gesehen. Die Region bietet alle Möglichkeiten einer Metropole, konfrontiert Bewohnerinnen und Bewohner aber nicht mit den Auswirkungen einer unüberschaubaren Mega-City. So bleibt Wohnraum vergleichsweise bezahlbar und die Kriminalitätsquote ist niedrig.

Die Europäische Metropolregion Nürnberg ist eine von insgesamt elf Metropolregionen in Deutschland und von 50 EU-weit.

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