- Zum aktuellen Artikel: "Oktoberfest 2022 findet statt"
Zwei Jahre lang mussten Volksfest-Fans wegen der Corona-Pandemie nicht nur auf das Oktoberfest, sondern auch auf das Frühlingsfest verzichten. Jetzt wird auf der Theresienwiese aber wieder gefeiert. Bis zum 8. Mai, also 17 Tage lang, erwarten die Besucher Bierzelte und ein Vergnügungspark. Bieranstich ist am Freitag um 16 Uhr im Hippodrom. Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich angekündigt.
- Zur Übersicht: "Oktoberfest 2022 - Alle Infos und Nachrichten"
Der Bierhahn muss "gscheit sitzen"
Für den Schirmherrn und Münchner Wirtschaftsreferenten Clemens Baumgärtner (CSU) ist das Anzapfen beim Frühlingsfest ein Debüt. Aber "das werde ich schon hinkriegen", ist er überzeugt. Schließlich hat es bei kleineren Volksfesten auch schon gut geklappt. Was das Tempo betrifft, lässt er sich nicht unter Druck setzen oder mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) vergleichen, der es beim Oktoberfest schon oft mit zwei Schlägen geschafft hat: Ziel sei, dass "der Hahn g’scheit sitzt" und das Bier nicht an der Seite rauslaufe, sagt Baumgärtner, "und wenn es drei Schläge dafür braucht, ist es auch recht".
Maximal 13 Euro für die Maß
100 Schausteller-Familien sind beim Frühlingsfest vertreten. Das Oktoberfest-Riesenrad steht genauso auf der Theresienwiese wie Kinderkarusselle, weitere Fahrgeschäfte, Schießbuden und Standl. Bier, Brotzeiten und Musik gibt es in der Festhalle Bayernland, im Hippodrom, im Münchner Weißbiergarten, im Bierkarussell und in der Hacker-Bieralm. Die Maß kostet bis zu 12,80 Euro. Geöffnet ist in der Regel von 11 bis 23 Uhr.
Volksfest als "Balsam für die Seele"
Zum Rahmenprogramm gehören ein Oldtimer-Corso des AC München (24. April), der BRK-Flohmarkt (30. April), Familientage mit ermäßigten Preisen (26. April und 3. Mai) sowie der "Tag des Brauchtums" (8. Mai). Peter Bausch, der an der Spitze des Münchner Schaustellervereins steht, kann den Start des Frühlingsfestes kaum erwarten. "Das ist Balsam für die Seele", sagt er. Für viele Schausteller ist es das erste Volksfest seit Beginn der Pandemie.
"Gastroinseln" und "Anstellflächen" wegen Corona
Ganz ausblenden lässt sich das Thema Corona auch jetzt noch nicht, das Frühlingsfest wird hier durchaus als Testlauf für weitere Veranstaltungen betrachtet. Damit es für die Besucher nicht zu eng wird und Menschenansammlungen möglichst vermieden werden, sind die Abstände zwischen Buden und Fahrgeschäften größer und die Straßen breiter. Es gibt "Gastroinseln", ausgewiesene "Anstellflächen", "Verweilflächen" und Desinfektionsspender. Diese seien ein "Service am Kunden" und "eine tolle Sache – auch für die Zukunft", sagt Robert Eckl, der Münchner Vorsitzende im Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller.
Vergnügen und Freude in der "Schwere der Zeit"
Das Frühlingsfest fand erstmals 1965 statt. Anders als das Oktoberfest wird es von der Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller und nicht von der Stadt organisiert. Für Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne), die die Veranstaltung zusammen mit Clemens Baumgärtner eröffnet, hat es heuer eine besonders große Signalwirkung: "Nach zwei Jahren mit vielen Einschränkungen und großem Verzicht können wir nun endlich wieder beisammen sein und unsere traditionellen Feste feiern." Auch der Krieg in der Ukraine sollte dem nicht entgegenstehen, findet sie: Vergnügen und Freude können Kraft und Zuversicht spenden, gerade jetzt ein "wichtiges Gegengewicht zur Schwere der Zeit".
Entscheidung über Oktoberfest nächste Woche
Wie es mit dem Oktoberfest aussieht, ist unterdessen weiter offen. Zwar gab es zuletzt immer mehr positive Signale. Aber das letzte Wort hat OB Dieter Reiter. Er hat seine Entscheidung für kommende Woche angekündigt.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!