Gewitter und Starkregen haben in Schwaben in der Nacht auf Montag (22.7) wieder für mehrere Feuerwehreinsätze gesorgt (Symbolbild).
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Gewitter und Starkregen haben in Schwaben in der Nacht auf Montag (22.7) wieder für mehrere Feuerwehreinsätze gesorgt (Symbolbild).

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Gewitternacht in Bayern: 180 Hotelgäste noch immer ohne Strom

Gewitter und Starkregen haben in der Nacht auf Montag besonders in Schwaben und Mittelfranken Probleme verursacht: Straßen wurden überflutet und Keller sind vollgelaufen. In Bad Hindelang haben Hotelgäste immer noch keinen Strom.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die heftigen Gewitter über Bayern mit Sturmböen und Starkregen bis spät in die Nacht hatten es in sich. Besonders in Mittelfranken und Schwaben mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.

Bach überflutet Hotelküche und Tiefgarage

Laut Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West wurden im Ostallgäu rund um Biessenhofen und Kaufbeuren mehrere Straßen überflutet, einzelne Keller und Unterführungen liefen voll Wasser, so auch in Betzigau im Oberallgäu. Die Gemeinden Betzigau und Wildpoldsried waren erst vor gut einer Woche von heftigen Unwettern getroffen worden.

In Bad Hindelang im Oberallgäu trat der "Zillenbach" über die Ufer und überflutete ein Hotel. Tiefgarage, Lagerräumen und Hotelküche liefen voll Wasser, auch eine Trafostation neben der Tiefgarage wurde überflutet. Laut Aussage des zuständigen "Elektrizitätswerkes Hindelang eG" stand die Trafostation 1,50 Meter unter Wasser. Es kam zu einem Stromausfall im gesamten Gebäude.

Rund 180 Gäste waren zu diesem Zeitpunkt im Hotel untergebracht. Die Gäste konnten zwar im Hotel blieben, verbrachten die Nacht aber ohne Strom. Mehr als 60 Einsatzkräfte umliegender Feuerwehren befanden sich im Einsatz.

Laut Aussage des zuständigen "Elektrizitätswerkes Hindelang eG" dürfte es noch längere Zeit dauern, bis die reguläre Stromversorgung im Hotel wiederhergestellt werden kann. Aktuell seien Elektriker vor Ort, um den Schaden zu begutachten und mit der Reparatur zu beginnen. Heute Abend soll das Haus erst einmal über ein mobiles Notstromaggregat mit Elektrizität versorgt werden.

Auch große Teile der Gemeinde Bad Hindelang seien gestern infolge örtlicher Gewitter für eine halbe Stunde ohne Strom gewesen, heißt es vom Elektrizitätswerk. Schwerpunkt seien dabei der Ortsteil Vorderhindelang und der Hauptort selbst gewesen.

Etliche Feuerwehreinsätze im Raum Nürnberg

Auch in Mittelfranken wüteten heftige Gewitter. In und um Nürnberg kam es zu etwa 140 Feuerwehreinsätzen. Die Schwerpunkte lagen mit 66 Einsätzen im Landkreis Fürth und mit 54 Einsätzen im Stadtgebiet Nürnberg, teilte die Berufsfeuerwehr Nürnberg am Montag mit.

Während der Unwetter wurden zahlreiche Keller geflutet und Bäume stürzten auf Dächer oder Autos. Darüber hinaus wurden Unterführungen überflutet, da die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte. Die Feuerwehr wurde auch zu Feueralarmen gerufen, die durch Blitzeinschläge verursacht wurden. In allen Fällen stellten diese sich aber als Fehlalarme heraus. Wegen der Gewitter gab es noch bis in den Montagmorgen Einsätze. Insgesamt gingen bei der Integrierten Leitstelle Nürnberg von Sonntagmittag bis Montagfrüh etwa 800 Notrufe ein.

Oberbayern glimpflich davongekommen

In Oberbayern hatte der DWD zeitweise vor extremen Unwettern gewarnt. Die zuständigen Integrierten Leitstellen melden zwar zahlreiche Einsätze, sprachen am späten Sonntagabend aber von einem glimpflichen Verlauf.

Von gerade einmal vier unwetterbedingten Einsätzen berichtet die Münchner Feuerwehr, zuständig für das Stadtgebiet. Deutlich mehr waren es im nördlichen Landkreis München. Hier meldete die Kreisfeuerwehr 23 unwetterbedingte Einsätze, wie vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Angesichts der Prognosen sei man glücklich davon gekommen, so ein Sprecher.

45 Einsätze gab es im Landkreis Freising. Hier waren nach Angaben des Schichtleiters der Integrierten Leitstelle vor allem Fahrenzhausen, Kranzberg und Hohenkammern betroffen. Hagel habe es keinen gegeben, aber Wasser in Kellern und Garagen, sowie von Platzregen überspülte Straßen. Als extrem ruhig fasste ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Ingolstadt die Lage in Pfaffenhofen an der Ilm und Neuburg an der Donau zusammen. Zu zwei handvoll Einsätzen hätten Feuerwehren ausrücken müssen, in erster Linie wegen überlaufener Straßen.

Ab Sonntagnachmittag hatte der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung für weite Teile Bayerns herausgegeben.

Im Video: Heftige Gewitternacht in Oberbayern

Gewitternacht in Schwaben: 180 Hotelgäste noch immer ohne Strom
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Gewitternacht in Schwaben: 180 Hotelgäste noch immer ohne Strom

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